Bauprojekt:SPD will Klarheit über Supermarkt

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Ickinger Genossen fordern Auftritt des Investors im Gemeinderat

Von Claudia Koestler, Icking

Verzögert sich der Bau des Ickinger Supermarkts, oder steht das Projekt gar vor dem Aus? Dieser Frage will der Ortsverein der SPD nachgehen. Einstimmig gaben die Mitglieder in ihrer Ortsversammlung am Mittwoch dem Gemeinderat Christian Mielich den Auftrag für einen Antrag: Der Gemeinderat soll den Investor einladen, damit dieser über den Fortgang des Bauvorhabens persönlich berichtet.

Der Supermarkt sei inzwischen "Ortsgespräch", sagte Mielich. Die Gerüchteküche brodle. "Dem Bürger wurde schließlich versprochen, dass er von Herbst dieses Jahres an dort schon einkaufen könne - dieses Versprechen wurde nicht eingehalten." Für Nachfragen dazu war der Bauherr am Donnerstag nicht zu erreichen. Die Rewe Markt GmbH teilte mit, dass es wegen der Hanglage und der erforderlichen Maßnahmen zur Hangstützung zu Verzögerungen komme. Der Rewe-Markt werde daher voraussichtlich im Spätsommer oder im Frühherbst 2018 eröffnet.

Die Baugenehmigung für den Supermarkt liegt bereits seit Dezember vergangenen Jahres vor. Der Markt soll auf der gut 2000 Quadratmeter großen Maibaumwiese in der Ortsmitte entstehen und über rund 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche, dazu mehr als 1400 Quadratmeter Nebenfläche verfügen. Noch bis Mitte Februar dieses Jahres war Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) davon ausgegangen, dass Ende März 2017 mit der Umsetzung des Projektes begonnen werde. Zu dem Zeitpunkt aber verlangte das Landratsamt noch einmal eine Tekturplanung, weil aus statischen Gründen eine Bohrpfahlwand statt einer Spundwand zur Absicherung des Hanges nötig geworden war.

Beate Wagner fragte nun in der SPD-Versammlung, ob der Investor womöglich abgesprungen sein könnte, weil die Abstützung des Wenzbergs und die geforderten Parkplätze mehr Platz brauchten als ursprünglich vorgesehen - und somit die Verkaufsfläche schmälerten. Gerhard Jakobi gab zu bedenken, dass es sich um ein privates Bauvorhaben handle, weil die Gemeinde den Grund in Erbpacht vergeben habe. "Wir haben also nur die Möglichkeit, eine Auskunft beim Bauherrn einzuholen, ob es Veränderungen in der Planung gibt, die dazu führen, dass es Verzögerungen oder gar einen Stopp gibt." Für Mielich wäre ein solcher Bericht des Bauherrn zumindest "eine vertrauensbildende Maßnahme".

Obendrein hänge die Planung für die der Umgestaltung der Bundesstraße 11 und damit der Ickinger Ortsmitte unmittelbar mit dem Supermarkt zusammen. Mielich jedenfalls erwartet "einen Knall", in die eine oder andere Richtung: "Entweder steht in Kürze dort ein Bagger und sie fangen an, oder die Bürgermeisterin wird im Gemeinderat verkünden, es gibt ein Problem, wir haben eine Baulücke."

Jakobi wollte das Thema auch deshalb im Gemeinderat behandelt sehen, um zu erfahren, was die Kommune macht, wenn tatsächlich nicht gebaut wird: "Die Frage wäre dann, ließe es sich noch wandeln, zum Beispiel für Wohnungsbau, den wir ja dringend brauchen." Zunächst aber planen die Ickinger Genossen, mit einer Aktion auf den bereits verstrichenen Eröffungstermin des Stadl-Supermarktes aufmerksam zu machen: Mit Einkaufswägen wollen sie sich an der Baustelle versammeln. Einen Termin dafür legten sie allerdings noch nicht fest.

© SZ vom 10.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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