- "Ein Haus voll Musik. Für ein Leben mit Musik." Unter diesem Motto stand der Tag der offenen Tür der Sing- und Musikschule Bad Tölz im Greiner Kulturhaus am Schlossplatz am Samstag. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch den Kinderchor der Jahnschule, der unter der Leitung von Maximiliane Rubner das interessierte Publikum enthusiastisch mit "Welcome, Buenos Dias, Hello!" begrüßte.
Fast 1000 Kinder finden eine Heimat in der Musikschule und können dort von der E-Gitarre bis zum Waldhorn, von der Zither bis zum Fagott, alle erdenklichen Instrumente erlernen - in Räumen, die die Namen großer Komponisten tragen. Da gibt es das Bach-Zimmer, aber auch das Krettner Salettl, das nach dem Komponisten des Tölzer Schützenmarsches benannt wurde. "Aus jedem Türl zwitschert was aussi", hielt Markus H. Eberhard fest, der als Hausmeister verkleidet die Begrüßung von Schulleiter Harald Roßberger übernahm. Eberhard ist einer von 38 Lehrkräften und unterrichtet Gesang, Musik und Schauspiel. Auch bei ihm konnten sich Kinder und ihre Eltern an diesem Vormittag informieren und selbst tätig werden.
"Die jüngsten Kinder sind 18 Monate alt", erklärte Roßberger. Im Musikgarten werden sie für Musik sensibilisiert und erfahren einen spielerischen Einstieg in die Welt des Musizierens. "95 Prozent der Schüler der Sing- und Musikschule sind Kinder und Jugendliche." Aber auch Erwachsene können sich jeder Zeit anmelden. Eine Altersgrenze nach oben gibt es in Tölz nicht.
Am Samstag durften sich die Kinder an allen Instrumenten ausprobieren. "Ich geh mit der Aurelia rauf zur Geige", rief ein Vater. Und Patrik drückte begeistert die Tasten des Akkordeons, obwohl er hinter dem Instrument noch fast verschwand. "Spaß muss dabei sein, es muss lustig sein. Dann kommt auch die Lust an der Musik", sagte Barbara Finkbeiner, die sich um musikalische Früherziehung kümmert und mit Kindern aus dem Kindergarten in Bad Heilbrunn einen Auftritt als Felix, der Tausendfüßler inszenierte. "Bei jedem Schritt wackeln 1000 Füße mit", sangen die Kinder und erfuhren so, was Rhythmus bedeutet. "Ich sehe mich als Sämann", erklärte Finkbeiner. "Irgendwann geht die Saat auf."
Wer den Tag der offenen Tür am Samstag versäumt hat, kann die Tölzer Sing- und Musikschule noch während der "Schnupperwoche" vom 11. bis 15. April kennen lernen. Interessierte Schüler und Eltern können Unterrichtsstunden besuchen und sich einen Eindruck von den Lehrern und ihren Unterrichtskonzepten verschaffen.