Bad Tölz:Zwei Standorte für das neue Josefistift

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Flinthöhe oder Arzbacher Straße? Die Entscheidung fällt im Oktober

Von Benjamin Engel, Bad Tölz

Für den Neubau eines Pflegeheims hat die Stadt Bad Tölz sieben Standorte näher untersucht und nun auch zwei Favoriten gefunden. "Wir sehen einen Vorteil an der General-Patton-Straße bei den Synergien", erläuterte Rathaus-Geschäftsleiter Falko Wiesenhütter in der Stadtratssitzung am Dienstag. Dieser Standort auf der Flinthöhe sei aus Verwaltungssicht am besten geeignet, dicht gefolgt vom Areal an der Arzbacher Straße schräg gegenüber der Asklepios-Klinik. "Für uns gab es harte Kriterien, warum eines vor dem anderen lag", sagt Wiesenhütter. Für das Grundstück an der Arzbacher Straße hätten Investoren schon angefragt, die dort Hotels oder Wohnungen bauen wollen. Außerdem gehe es darum, Senioreneinrichtungen besser im Stadtgebiet zu verteilen, was für die dicht mit Wohnungen bebaute Flinthöhe spreche.

Die Standortanalyse soll dem Stadtrat nun als Entscheidungsgrundlage dienen, um sich in der Oktobersitzung auf ein Areal festlegen zu können. Skeptisch war der Dritte Bürgermeister Christof Botzenhart (CSU), ob das Grundstück zwischen der General-Patton-Straße und der Bundesstraße 13 wirklich die beste Wahl für ein Pflegeheim ist. "Ich warne vor einem Trugschluss", sagte er. Sei die Nordumgehung erst einmal gebaut, werde sich das Viertel auf der Flinthöhe komplett verändern. Er Frage sich, warum dort dann nicht auch ein Hotel funktionieren sollte.

Gerade aber auch ein Pflegeheim könnte aus Sicht des Grünen-Fraktionsvorsitzenden Franz Mayer-Schwendner ein "richtiger Schub" für das Gebiet auf der Flinthöhe sein. Positiv entwickeln könne sich dieses aber erst, wenn die Nordumgehung gebaut sei. Aber auch das Grundstück an der Arzbacher Straße biete wegen der Nähe zur Klinik Vorteile. Ein gemeinsamer Betriebskindergarten sei etwa vorstellbar. "Die beiden Standorte sind aus heutiger Sicht für mich gleichwertig", sagte Mayer-Schwendner.

Zwischen den beiden Standorten wird sich wohl die Wahl für den Neubau des Pflegeheims mit 120 Plätzen entscheiden. In ihrer Analyse hatte die Stadt sieben Grundstücke anhand von sieben Kriterien von der Lage und Anbindung bis zu den Kosten geprüft. Die beiden Favoriten kamen auf die Noten 1,3 beziehungsweise 1,7. Am drittbesten wurde mit 2,4 ein Neubau auf dem Grund des jetzigen Pflegeheims Josefistift an der Bahnhofsstraße bewertet. Doch das würde mit vermutlichen Kosten von 26,3 Millionen Euro sehr teuer werden und die pflegebedürftigen Heimbewohner stark belasten. Weil die Genehmigung des Landratsamts für das Josefistift wegen verschärfter Vorgaben nur noch bis 31. August 2021 gültig ist, muss die Stadt aktiv werden.

© SZ vom 26.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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