- Der späte Wintereinbruch mit heftigen Schneefällen hat offenbar zahlreiche Autofahrer überrascht. Im gesamten Landkreis kam es am Montag und am Dienstag jedenfalls zu zahlreichen Verkehrsunfällen, weil Autofahrer die Verhältnisse falsch einschätzten.
50 Einsatzkräfte der Feuerwehr an sind an der Unfallstelle
Der schwerste von ihnen ereignete sich am frühen Montagabend im Wackersberger Ortsteil Rimslrain. Nach Polizeiangaben geriet dort ein 18-jähriger Königsdorfer, der auf der Kreisstraße TÖL7 unterwegs war, in einer Kurve ins Schleudern und prallte auf einen entgegenkommenden Lkw. Dabei wurde der 18-Jährige schwer verletzt und in seinem Auto eingeklemmt. Erst die Feuerwehr konnte ihn befreien, vom Roten Kreuz wurde er ins Krankenhaus Bad Tölz gebracht. Der Fahrer des Lkw, ein 22-jähriger Lenggrieser, blieb unverletzt. Für die Unfallaufnahme und die Bergung der beiden Fahrzeuge war die Kreisstraße dort bis in den Abend vollständig gesperrt. An der Unfallstelle waren auch 50 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Bad Tölz, Oberfischbach und Königsdorf. Der Sachschaden beträgt laut Polizei etwa 15 000 Euro.
Ebenfalls in Wackersberg, auf der Staatsstraße 2072, geriet später ein 49-jähriger Reichersbeurer mit seinem Auto ins schleudern. Laut Polizei touchierte er mit seinem Auto die Leitplanke, schleuderte erst gegen den Pkw einer 20-jährigen und dann gegen das Auto eines 58-jährigen, beide aus Tölz. Seine 44-jährige Beifahrerin des Tölzers wurde am Brustkorb verletzt und musste in die Stadtklinik nach Bad Tölz gebracht werden, die anderen Beteiligten blieben unverletzt. Laut Polizeibericht mussten alle drei Fahrzeuge stark beschädigt abgeschleppt werden. Der Sachschaden beträgt zirka 10 000 Euro.
Auf dem Zubringer der B11 gerät eine 21-Jährige in den Gegenverkehr
Genauso hoch wird der Schaden des Unfalls beziffert, der sich am Montagabend in Egling ereignete. Nach Polizeiangaben kam ein 41-jähriger Wolfratshauser, der auf der Ortsverbindungsstraße von Neukolbing in Richtung Wörschhausen unterwegs war, von der Fahrbahn ab und geriet ins Bankett. Er verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und pralle gegen das entgegenkommende Auto eines 54-jährigen Sauerlachers. Beim Unfall wurden beide Fahrer leicht verletzt und mussten unter Beteiligung der First-Responder-Gruppe der Eglinger Feuerwehr in die Kreisklinik Wolfratshausen gebracht werden.
Schon am Nachmittag hatte eine 21-jährige Münsingerin auf dem Autobahnzubringer in Wolfratshausen wegen zu hoher Geschwindigkeit bei Schneematsch einen schweren Unfall verursacht. Nach Polizeiangaben war sie in Richtung Münsing unterwegs und wollte in der Steigung ein Auto überholen. Dabei geriet sie auf glatter Fahrbahn in den Gegenverkehr und stieß mit dem Fahrzeug einer 28-Jährigen aus Berg zusammen. Die Fahrerinnen blieben unverletzt, jedoch mussten beide Autos mussten geborgen werden. Sachschaden: rund 20 000 Euro.
Der Stau reicht zeitweise bis zum Autobahndreieck Starnberg
Auf der A95 Richtung Garmisch bildete sich am Montagabend bei Wolfratshausen ein kilometerlanger Stau, der mehrere Stunden anhielt. Verursacht wurde er nach Angaben der Verkehrsinspektion Weilheim jedoch nicht durch einen Unfall, sondern durch mehrere Lkw, die wegen ausfahrender Autos an der Ausfahrt Wolfratshausen in der Steigung zum Stehen kamen und auf der glatten Fahrbahn nicht mehr anfahren konnten. Der Stau reichte nach Polizeiangaben zeitweise bis zum Autobahndreieck Starnberg und löste sich erst in den späten Abendstunden auf, nachdem das Autobahnmeisterei große Mengen Streumittel ausgebracht hatte.
Anhaltender Schneefall hat auch am Dienstagmorgen zu Unfällen geführt: In Bad Tölz schleuderte ein 53-jähriger aus Waakirchen auf der B 472 ins Schleudern gegen den Pkw einer 24-Jährigen aus Garmisch. In Bichl krachte ein 28-jähriger Bad Heilbrunner auf das Auto einer 45-jährigen Benediktbeurerin. Gesamtschaden beider Fälle: zirka 8300 Euro.
Die Geretsrieder Polizei meldet für Montag und Dienstag insgesamt zehn Unfälle wegen unangepasster Geschwindigkeiten bei Schneeglätte, alle ohne Verletzte und mit geringen Sachschäden. Unter anderem rutschte eine 20-jährige Geretsriederin am Montagnachmittag auf der B11 trotz Bremsung in den Berufsverkehr, ein 18-jähriger Königsdorfer schleuderte auf der S 2073 gegen einen Baum. Auch zwei Schneeräumfahrzeuge waren am Dienstag an Auffahr-Unfällen beteiligt: eines am Morgen an der Böhmerwaldstraße, das andere am Mittag in der Sudetenstraße.