"Die Corona-Pandemie hat das gesellschaftliche und das wirtschaftliche Leben von Mitte März bis Mitte Mai stark beeinflusst und auch auf dem Arbeitsmarkt deutliche Spuren hinterlassen", sagt Michael Vontra, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Rosenheim, die auch für den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zuständig ist. Zum Stichtag am 14. Mai waren bei der Agentur 10 670 Arbeitslose gemeldet, "3980 Personen oder knapp 60 Prozent mehr als vor einem Jahr", erklärt Vontra und fügt hinzu: "Am deutlichsten ist der Anstieg der Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Mai 2019 in den Berufshauptgruppen Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufe (620), Lebensmittelherstellung und -verarbeitung wie etwa Bäcker oder Metzger (330), Verkaufsberufe (320), Unternehmensführung, -organisation (280) und Verkehr, Logistik (210). All diese Bereiche waren und sind mittel- oder unmittelbar vom Lockdown durch die Corona-Pandemie betroffen." Die Arbeitslosenquote kletterte im Mai um 0,3 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent und liegt damit um 0,3 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats und um 1,3 Prozentpunkte höher als im Mai 2019.
Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen betrug die Arbeitslosenquote im Mai 3,0 Prozent (Vormonat: 2,8 Prozent; Mai 2019: 2,0 Prozent). Das entspricht 2103 Arbeitslosen, 85 mehr als vor einem Monat, die in den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit in Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet sind. 549 SGB II-Kunden, 40 mehr als im April, betreut das Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen aktuell. Insgesamt sind dort 2031 erwerbsfähige Leistungsberechtigte registriert, die in 1610 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.