Bad Tölz:Sonne trocknet Klärschlamm

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2,6 Millionen Euro teure Anlage in Bad Tölz fertiggestellt

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Die solare Trocknungsanlage in der Tölzer Kläranlage ist fertiggestellt. Die Stadt hat insgesamt rund 2,6 Millionen in den Anbau investiert, der im Frühjahr eingeweiht werden soll, allerdings schon seit Ende November genutzt wird. Künftig wird der Klärschlamm solar getrocknet und dann verbrannt. Dies soll Kosten senken, vor allem für den Strom und für den Transport. Außerdem will die Stadt damit die CO₂-Emissionen und den Lastwagenverkehr verringern.

Der Schlamm ist das Endprodukt bei der Klärung des Abwassers. Er kann unter anderem als Dünger beim Ackerbau oder zur Rekultivierung von Landschaften dienen. In Tölz fallen davon etwa 23 000 Kubikmeter im Jahr an. Nur knapp 2,3 Prozent des Schlamms sind allerdings feste Stoffe, der Rest ist flüssig. 2014 schaffte sich die Stadt eine Schneckenpresse, um ihn mechanisch zu entwässern. Der so behandelte Schlamm wird nun in der neuen Anlage mit Hilfe der Sonne getrocknet, zuvor wird er auf dem Hallenboden mit Schubwendern verteilt. Die restliche Flüssigkeit verdunste, "durch das Glasdach wird, vergleichbar mit einem Gewächshaus, der Schlamm durch Sonneneinstrahlung leicht erwärmt und getrocknet", erklärt Isabel Wolfgruber, Pressesprecherin der Stadt, das Verfahren. Danach holt ein Entsorgungsbetrieb den Klarschlamm ab und verbrennt ihn.

Für die Verwertung musste die Stadt früher rund 300 000 Euro pro Jahr zahlen, vor allem für Strom und Transport. Diese Ausgaben sollen künftig geringer ausfallen, die Menge des Schlamms wird durch die Trocknungsanlage reduziert. Im Rathaus hofft man, dass sich die Investition von 2,6 Millionen Euro in ungefähr 15 Jahren amortisiert hat. Zu den Nutzern der Tölzer Kläranlage gehören auch die Gemeinden Gaißach, Greiling, Reichersbeuern, Waakirchen, Sachsenkam und Wackersberg. Sebastian Scheidl, Sachgebietsleiter Tiefbau der Stadt, zeigt sich zufrieden: Planer, Handwerker und Firmen hätten engagiert zusammengearbeitet, weshalb "das Bauwerk trotz ungünstiger Witterung im Frühsommer im geplanten Zeitrahmen fertiggestellt" worden sei.

© SZ vom 28.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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