Bad Tölz:Schwere Geburt

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Der Gynäkologe Wolfgang Oettle verlässt die Asklepios-Stadtklinik

Die Geburtshilfe bleibt ein Sorgenkind der Asklepios-Stadtklinik in Bad Tölz. Mit dem Gynäkologen Wolfgang Oettle, der seine Praxis in der Marktstraße hat, verliert das Krankenhaus einen von drei Belegärzten. Trotz intensiver Gespräche habe man sich mit ihm nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen können, erklärt der neue Geschäftsführer des Klinik, Joachim Ramming. Der Arzt möchte seinen Vertrag nicht verlängern, der am 31. Dezember ausläuft, und sich in Zukunft ganz auf seine Praxis konzentrieren. Außerdem begründete er seine Entscheidung auch mit gesundheitlichen und familiären Gründen.

Dem Geschäftsführer zufolge wollte das Krankenhaus den Gynäkologen unbedingt halten. Man habe ihm "umfassendste Unterstützungsangebote" unterbreitet, teilte Ramming mit. Dazu gehörte unter anderem die Übernahme von Diensten am Wochenende - "und einiges mehr". Gefruchtet hat dies nichts. Oettle beendet die Kooperation nach zehn Jahren, und dem neuen Klinik-Geschäftsführer bleibt nichts anderes übrig, als ihm "für die langjährige gute Zusammenarbeit" zu danken und ihm für die Zukunft alles Gute zu wünschen.

Die gynäkologische Abteilung des Krankenhauses startet deshalb mit nur zwei Belegärzten in der Geburtshilfe ins neue Jahr. Das war schon heuer zwischen März und Oktober der Fall, nachdem der Gynäkologe Bernhard Schweiger plötzlich gestorben war. Nach dem kurzen Gastspiel einer anderen Ärztin folgte Florina Rummel, die seit 1. November an der Stadtklinik tätig ist. Sie bildet nun ein Tandem mit Stefan Krone. Das soll allerdings nicht so bleiben. "Wir streben ein Modell mit mindestens drei Belegärzten an und sind zuversichtlich, dass wir dieses Ziel auch erreichen werden", teilte Geschäftsführer Ramming mit. Derzeit würden verschiedene Lösungsmöglichkeiten geprüft.

Eine davon ist ambitioniert: Sie sieht den Aufbau einer eigenen Hauptabteilung Gynäkologie am Tölzer Krankenhaus vor. Falls es nicht dazu kommt, soll die Zusammenarbeit mit anderen Kliniken in der Umgebung verstärkt werden. "Die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe ist für uns von großer Bedeutung", hebt Ramming hervor. Immerhin kämen in der Tölzer Klinik, die ein Grund- und Regelversorger sei, mehr als 500 Kinder pro Jahr auf die Welt.

© SZ vom 10.12.2015 / sci - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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