Bad Tölz:Mehr Platz für Parkplätze

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Tölzer Stadträte sorgen sich um die Lage an den Schulen

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Den geplanten Neubau der Berufsschule durch den Landkreis sehen die meisten Tölzer Stadträte mit Sorge. Denn während der Bauarbeiten fallen dort eine Menge Parkplätze weg. Und dies ausgerechnet am Schulzentrum mit Gymnasium, Realschule, Förderzentrum und Berufsschule, wo Autofahrer in den angrenzenden Straßen ohnehin so gut wie keine Chance haben, einen freien Stellplatz zu erspähen. Der Bauausschuss des Stadtrats forderte den Landkreis jetzt mit acht zu fünf Stimmen auf, den Containerbau zwischen Berufsschule und Sportplatz abzureißen, um dort Parkplätze zu schaffen. Da in den mobilen Klassenzimmern jedoch weiter unterrichtet wird, lieferte er einstimmig eine Alternative mit: Der Container kann noch fünf Jahre stehen bleiben, falls die zum Gymnasium hin liegenden Stellflächen in der Sackgasse von der Gudrunstraße in Richtung Sportplatz von der Stadt erworben werden.

Für gut 3,7 Millionen Euro will der Landkreis die staatliche Berufsschule umbauen. In der ersten Phase soll ein kompakter Neubau für Fachunterrichtsräume, Labor und Büros auf dem Schulhof an der Gudrunstraße entstehen. Dadurch fallen dort 31 Parkplätze weg. 17 will der Landkreis ersatzweise in dem Streifen zwischen der Berufsschule und dem Containerbau im Süden schaffen. Im zweiten Abschnitt soll das alte Atrium verschwinden, wodurch Platz für 22 Stellflächen entsteht. Macht insgesamt 39. Erst wenn auch die mobilen Klassenzimmer verschwinden, sollen schließlich 78 Parkplätze auf dem Gelände der Berufsschule zur Verfügung stehen - und damit 18 mehr als in der städtischen Stellplatzsatzung gefordert. Die Baugenehmigung für die Container lief schon 2002 aus, dennoch dürften sie noch eine ganze Weile benötigt werden. "Die bleiben noch eine geraume Zeit stehen", sagte Bürgermeister Josef Janker (CSU).

Einen Kompromiss schlug Stadtbaumeister Hannes Strunz mit einer Übertragung der Parkplätze in der Sackgasse an den Landkreis vor. Das wären 17 mehr als jetzt. Eine Lösung, die Michael Lindmair (FWG) für gut befand . Eine harte Haltung nahm Franz Mayer-Schwendner (Grüne) ein. Er pochte auf die städtische Satzung und erklärte, dass auch für den Landkreis gelten müsse, was von einem privaten Bauherrn verlangt werde. Es sei "nicht unzumutbar", wenn der Kreis eine Tiefgarage, wahlweise ein Parkdeck baue, sagte er. Das war Janker zufolge im Kreisausschuss diskutiert, wegen der Kosten aber verworfen worden. Außerdem sei dies auch vom Ablauf der Bauarbeiten nicht zu machen, so der Bürgermeister: "Eine Tiefgarage bekommst du in der Zeit nicht hin." Im Übrigen wies er darauf hin, dass es in der Frage der fehlenden Parkplätze "nur um die Zeit bis zur Fertigstellung" des Neubaus an der Berufsschule gehe. Die Forderung, den Container abzureißen, mochte er nicht unterstützen: "Das ist eine Kriegserklärung".

Die Asylunterkunft, die der Landkreis ganz in der Nähe auf dem Hartplatz der Realschule bauen möchte, bereitete den Stadträten hingegen keine Kopfschmerzen. Sie stimmten dem Bauantrag einmütig und ohne Debatte zu. Vorgesehen ist ein dreistöckiger Wohncontainer mit 36 Domizilen. Auf 55 Quadratmetern soll daneben ein überdachter Abstellraum für Fahrräder entstehen.

© SZ vom 25.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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