Bad Tölz:Mehr Buckelpiste als Straße

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Sachsenkamer Straße wird bis zur Brücke am Ellbach saniert

Von klaus schieder, Bad Tölz

Rund um den breiten Kreisverkehr ist die Sachsenkamer Straße schon saniert, nun soll sie im weiteren Verlauf von der Bahnunterführung bis zur Brücke am Ellbach hergerichtet werden. Eine Maßnahme des Staatlichen Bauamts Weilheim, die Stadtkämmerer Hermann Froster am Dienstag im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats als dringend notwendig einstufte. Die Fahrbahn sei in diesem Abschnitt "mehr Buckelpiste als Straße", sagte er. Im Zuge der Sanierung will die Stadt auch gleich die abbröckelnden Gehwege in Schuss bringen und eine Querungshilfe für Fußgänger bei der Fußgängerbrücke über den Rehgraben anlegen. Außerdem soll der Schmutzwasserkanal dabei erneuert werden. Die Stadträte stimmten den Gesamtkosten von knapp 140 000 Euro zu.

Es sei kaum sinnvoll, die stark frequentierte Sachsenkamer Straße in diesem Sektor herzurichten, ohne gleich die Bordsteine zu erneuern, die bereits abbrechen, sagte Forster. Die neue Querungshilfe, die am Alpen-Biomarkt angelegt werden soll, begründete er mit einer gefährlichen Szene, die sich unlängst auf der Straße abspielte: Eine Seniorin überquerte die Fahrbahn, ein Autofahrer habe deshalb stark abbremsen müssen. Bürgermeister Josef Janker (CSU) sieht dies nicht als Einzelfall. "Jeden, der dort fährt, trifft es oft, dass jemand noch schnell rüber rennt", sagte er. Den Schmutzwasserkanal, der sich nicht im bestem Zustand befinde, gleich mit zu sanieren, bezeichnete Forster als logisch. Sonst müsse man "in fünf Jahren den Straßenkörper wieder zerstören".

Stadtrat Franz Mayer-Schwendner (Grüne) regte an, den Gehsteig gleich als Radweg auszubauen. Außerdem sei es wichtig, dass die Druck-Ampel in diesem Straßenabschnitt erhalten bleibe, sagte er. Janker versprach, beides prüfen zu lassen. Für den Ausbau zum Geh- und Radweg müsse man zunächst klären, ob dies aus fachlicher Sicht sinnvoll sei und wem dort welches Grundstück gehöre, sagte er. Die Kosten würde dadurch steigen, "aber das macht das Kraut auch nicht mehr fett".

Für die insgesamt rund 285 700 Euro teure Straßensanierung muss die Stadt einen Kostenanteil für Gehwege und Querungshilfe von knapp 67 000 Euro tragen. Das Herrichten des Schmutzwasserkanals kostet rund 36 150 Euro. Hinzu kommen noch Kosten von gut 61 300 Euro für den neuen Kreisverkehr an der Sachsenkamer Straße, die von der Stadt an den Freistaat zu zahlen sind. Denn mit dem Kreisel ist mehr Straßenfläche entstanden, die von der Kommune abzulösen ist.

© SZ vom 14.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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