Bad Tölz:"Man hört nicht oft so viel Lob"

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Die Tölzer Leonhardifahrt bewerten Organisatoren und Teilnehmer heuer als durchweg gelungen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Veranstalter und Fuhrleute ziehen trotz eines Unfalls im Vorfeld der Leonhardifahrt eine durchweg positive Bilanz

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Es ist ein alter Brauch, dass sich Fuhrleute, Organisatoren, Abgesandte von Vereinen und Gäste nach der Leonhardifahrt treffen, um Bilanz zu ziehen. Dabei waren in den Vorjahren durchaus kritische Töne zu hören. Diesmal blieb alles ruhig. "An dem Tag hat alles gepasst, es war eine friedliche Wallfahrt, obwohl so viele Leute da waren", sagt Leonhardilader und CSU-Stadtrat Anton Heufelder nach der Versammlung am Montagabend im Gasthaus Zantl, wozu der Historische Verein eingeladen hatte. 20 000 Zuschauer hatten heuer die Traditionswallfahrt verfolgt.

Als "trauriges Ereignis" bezeichnet Heufelder nur den Unfall, den ein Fuhrmann aus Wolfsöd nahe Bad Heilbrunn vor Beginn der Leonhardifahrt am Freitag erlitt, als er seine Pferde an den Wagen anschirren wollte. Die Tiere gingen auf seinem Bauernhof durch, ein Pferd musste eingeschläfert werden, er selbst brach sich drei Rippen. Lange musste er allerdings nicht im Krankenhaus bleiben. "Er ist schon wieder daheim", berichtet Heufelder.

Ansonsten bekam er bei der Nachbesprechung mit etwa 25 Teilnehmern vor allem Lob zu hören. Nach dem Unfall im Vorjahr, als ein Truhenwagen auf schneebedecktem Boden umkippte und mehrere Schalkfrauen erheblich verletzt wurden, hatte die Stadt die Aufstellwiese am Kalvarienberg im Herbst für fast 300 000 Euro sichern lassen. Eine Schicht aus Schottersteinen wurde eingezogen, die Heufelder zufolge ihren Zweck erfüllt. Nach der Pferdesegnung fährt der Leonhardilader jedes Jahr auf einem Wagen vom Berg wieder hinunter bis zur Jägergasse mit, wo er sich von den Gespannführern verabschiedet. Auf diesem Weg habe er für die Sicherheitsmaßnahme mehrmals ein "Vielen Dank" oder ein "Vergelt's Gott" oder ein "Ist super geworden" zu hören bekommen, erzählt er. "Man hört nicht oft so viel Lob." Die Tafel- und Truhenwagen hätten auf dem neuen Untergrund "einen guten Griff" gehabt, "auch den Pferdln hat's getaugt".

Bei den Wallfahrern kam außerdem die neue Lautsprecheranlage auf dem Kalvarienberg gut an, die diesmal eine Fachfirma installiert hatte. Früher waren die Messe und die Predigt des Pfarrers für jene Besucher nur bruchstückhaft zu verstehen, die weiter entfernt standen. "Das war etwas holprig", räumt Heufelder ein. Diesmal sei die Übertragung jedoch "hervorragend" gewesen. Die Firma verfüge eben über das entsprechende Equipment. Der Leonhardilader selbst freute sich darüber, dass heuer wegen des schönen Wetters etliche Truhen- und Tafelwagen nach der Wallfahrt noch in der Marktstraße zu sehen waren. In den Jahren zuvor sei dies ob der nassen Kälte kaum der Fall gewesen, "die Fuhrleute haben geschaut, dass sie ins Trockene gekommen sind". Ein bisschen Kritik gab es bei der Nachbesprechung aber doch noch: Die Leonhardi-Abzeichen waren zu schnell ausverkauft.

© SZ vom 11.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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