Bad Tölz:Letzte Debatte um Frühjahrsmarkt

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Rat lehnt ungeliebten Budenzauber ab und sucht etwas Neues

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Der Frühjahrsmarkt in Bad Tölz gehört endgültig der Vergangenheit an. Der Stadtrat fällte am Dienstagabend mit 16 zu sechs Stimmen den Beschluss, dass die Stadtverwaltung den Budenzauber am Muttertag in der Fußgängerzone nicht mehr veranstaltet. Der Abstimmung ging eine längere Debatte voraus, weil sich im Plenum weit mehr Befürworter des Marktes befanden als noch vorige Woche im Bauausschuss, in dem nur Florian Rein (FWG) gegen die Abschaffung votiert hatte. Ihm schlossen sich nun auch Willi Streicher (SPD), Anton Heufelder, Anton Mayer (beide CSU), Ulrike Bomhard und Martin Harrer (beide FWG) an. Einstimmig strich der Stadtrat den verkaufsoffenen Sonntag, der an den Markt gekoppelt ist. Außerdem soll "eine neue attraktive Veranstaltung für die Innenstadt" gefunden werden.

Harrer plädierte dafür, den Frühjahrsmarkt ans obere Ende der Marktstraße zu verlegen, zwischen Kaufhaus Ried und Winzerer-Denkmal. Das würfe für Bauamtschef Christian Fürstberger jedoch ähnliche Probleme auf wie eine Verlagerung in die Badstraße und die Ludwigstraße im Kurviertel. Auch dort müsste die Straße für den Verkehr gesperrt, viele Busse umgeleitet werden, sagte er. "Das rechtfertigt nicht den Riesenaufwand." Ulrike Bomhard wies darauf hin, dass der Traditionsmarkt für Senioren und Besucher aus dem Umland wichtig sei.

Die Mehrheit im Stadtrat folgte jedoch den Argumenten, die den Arbeitskreis mit Vertretern von Tourist-Information, Stadtverwaltung und Stadträten dazu bewogen hatte, auf den Frühjahrsmarkt zu verzichten: Gastwirte und Ladeninhaber mögen ihn nicht, Fieranten klagen über zu schwachen Umsatz, eine Verlegung oder ein anderer Termin wären keine Lösungen. Christof Botzenhart (CSU), Peter Wiedemann (FWG) und Kurdirektorin Brita Hohenreiter bezeichneten es als wichtig, als Ersatz für den Markt am Muttertag jetzt etwas Neues zu entwickeln. Für Hohenreiter muss dabei aber "etwas entstehen, das von den Händlern getragen und unterstützt wird".

© SZ vom 29.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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