Bad Tölz:Hilfe für Ehrenamtliche

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Brücke Oberland und Tölzer Coaches bei der Bürgerstiftung Bad Tölz

Von Martina Schulz, Bad Tölz

Die Bürgerstiftung Bad Tölz unterstützt seit 2006 unter dem Motto "Tölzer für Tölzer" schnell und unbürokratisch ehrenamtliche Initiativen. Kürzlich trafen sich die Stifter unter der Leitung des Vorsitzenden des Stiftungsrats, Manfred Klaar, und des Vorsitzenden des Stiftungsvorstands, Johannes Bolz, im Bürgerhaus Lettenholz zu ihrer Jahresversammlung. "Die Zukunft von Bad Tölz hat mit Menschen zu tun, die sie mitgestalten", sagte Bolz zur Begrüßung.

Zwei Gastredner stellten ihre Projekte vor. Der Sozialpädagoge Oliver Hoffmann vertrat den Verein Brücke Oberland, der sich um Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten kümmert. Er hilft arbeitslosen Jugendlichen und straffällig gewordenen jungen Menschen. Dabei setzt die "Brücke" auf Prävention. Hoffmann stellte das Konzept eines kommunalen Unterstützungsfonds vor. Er soll unter dem Dach der Bürgerstiftung als Geldgeber fungieren. Der Fonds werde nur eingreifen, wenn alle anderen Geldquellen und Fördermittel ausgeschöpft seien. So ließe es sich zum Beispiel vermeiden, dass erfolgreiche Therapien bei Kindern abgebrochen werden müssten, weil kein Geld mehr zur Verfügung stehe, erklärte Hoffmann. Die Bürgerstiftung übernimmt die Trägerschaft für den Fonds, um die Gemeinnützigkeit zu gewährleisten.

Um Förderung bei der Hilfe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge bat Gerd Angele von den Tölzer Coaches. Sie kümmern sich ehrenamtlich um Mittelschüler, die schulische und soziale Probleme haben. Da aber viele Schulen selbst verstärkt ihre Schüler in diesen Bereichen unterstützten und an Ausbildungsplätzen kein Mangel mehr bestünde, seien bei den Coaches Kapazitäten frei geworden, sagte Angele. Die Arbeit habe sich von den Mittelschulen zur Berufsschule verlagert, an der im Moment 80 Flüchtlinge unterrichtet werden. 228 weitere müssten in Zukunft dort betreut werden. Diejenigen, die ein Bleiberecht haben werden und zumindest Englisch sprechen, sollen unterstützt werden, damit sie schnell im Berufsleben Fuß fassen. Ob die Bürgerstiftung hier hilft, ist noch nicht entschieden.

Das Vermögen der Stiftung beträgt derzeit 70 000 Euro, das Grundstockvermögen von 63 000 Euro darf nicht angetastet werden. Für Zuwendungen stehen also 7000 Euro zur Verfügung. Die Anliegen der Brücke Oberland und der Tölzer Coaches passen in das Konzept der Stiftung, die ehrenamtliches Engagement von Bürgern für Bürger fördert. 2015 gab die Bürgerstiftung dafür 6245 Euro aus. 300 Euro gab es für Deutschunterricht für Schüler mit Migrationshintergrund. Zudem finanzierte sie die Steuerung einer Galvanikanlage mit 2680 Euro, die Schüler der Süd- und der Realschule mit den Tölzer Coaches konstruiert hatten. Das restliche Geld floss in die Anschaffung einer witterungsbeständigen Außenbestuhlung am Franziskuszentrum.

© SZ vom 24.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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