Bad Tölz:Heiraten in luftiger Höhe

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Die Sanierung des Tölzer Rathauses wird teurer. Dafür entschädigen eine Dachterrasse und ein neuer Sitzungssaal.

Von Claudia Koestler, Bad Tölz

Mehr Aufwand, höhere Kosten und eine längere Bauphase - was bei vielen Bauprojekten Usus ist, trifft auch auf die Generalsanierung und Erweiterung des Tölzer Rathauses zu. Aber eben auch, dass es einen Mehrwert durch so manche Neuerungen und Innovation gebe, wie Christian Fürstberger, Leiter des Stadtbauamtes, anlässlich einer Pressebegehung des Rohbaus am Donnerstag sagte. Rund 8,5 Millionen Euro wird neuesten Berechnungen zufolge der Umbau kosten - bei den Planungen war die Stadt noch von 7,2 Millionen Euro ausgegangen. Vornehmlicher Grund für die Kostenmehrung: Sämtliche Leitungen der Haustechnik mussten erneuert werden, was sich allerdings erst im Laufe der Bauarbeiten herausstellte.

Der Tölzer Bauamtsleiter Christian Fürstberger führt durch das Rathaus und zeigt den Fortschritt der Umbaumaßnahmen.Plan und Realität im Fokus. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Inzwischen liegen die Umbauarbeiten auch deshalb knapp sieben Monate hinter dem Zeitplan - dennoch ist Fürstberger optimistisch, dass die Fertigstellung bis Ende des Jahres möglich bleibt: "Es ist ein Wunsch von Bürgermeister Josef Janker, die Weihnachtssitzung im neuen Rathaussaal abhalten zu können", sagte er.

Mehr werden nicht nur die Mitarbeiter der Stadt und die Räte vom generalsanierten und erweiterten Rathaus haben, sondern auch die Bevölkerung: Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte finden künftig im mittleren Trakt, in dem das neue Bürgerbüro angesiedelt ist, einen Lift vor. Der Einbau war nicht einfach, weil die Geschosse des Alt- und des Neubaus unterschiedlich hoch sind. An der Westseite des Neubaus wird ein weiterer Aufzug angebracht, der den Sitzungssaal zugänglich macht.

Der Terassenbereich hat bei schönem Wetter auf jeden Fall eine tolle Aussicht in die Bergwelt. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Im neuen, rund 200 Quadratmeter großen Sitzungssaal tagen künftig nicht nur die Räte, auch für Empfänge und andere Veranstaltungen kann er genutzt werden. Er wird eine spezielle Beleuchtung erhalten und insbesondere mit einer Verglasung punkten, die zur einen Seite eine Aussicht über die Dächer der Stadt bis zum Kalvarienberg bietet und auf der anderen Seite den Blick bis zum Brauneck freigibt. Getoppt wird der Ausblick lediglich von einer neuen Dachterrasse, die sich auf dem Ergänzungsbau zwischen Altbau und saniertem Erweiterungsbau befindet. Sie steht den Mitarbeitern zur Verfügung, kann aber auch bei Trauungen zum Einsatz kommen, wie Fürstberger erklärte.

Eine weitere Besonderheit wird die neue Heizungsanlage: Die Stadträte entschieden sich für einen Eisspeicher. Wasser wird im Sommer von der neuen Photovoltaikanlage und Abwärme von Räumen erwärmt und gespeichert. Eine Wärmepumpe entzieht dem Wasser im Herbst dann die Wärme, beim Übergang von Wasser zu Eis wird Kristallisationswärme frei, die als Heizquelle dient.

Vor allem aber freut sich Fürstberger über das Mehr an Räumlichkeiten, der nun zur Verfügung steht: "Wir können künftig im Rathaus noch viele Aufgaben übernehmen, den Platz dazu haben wir jetzt."

Der derzeitige Zustand von Außen. (Foto: Harry Wolfsbauer)
© SZ vom 26.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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