Bad Tölz:Günstiger wohnen am Hotel

Tölzer Grüne fordern kleinere Grundstücke am "Bichler Hof".

Dass ein privater Investor den maroden "Bichler Hof" für mehr als fünf Millionen Euro wieder zu einem florierenden Hotel mit 80 Betten, Schwimmbad und Pferdestall machen will, begrüßt der Stadtrat in Bad Tölz ausdrücklich. Deshalb hat das Gremium auch auf das Recht verzichtet, ein Drittel des etwa 1,3 Hektar großen Baulands einzufordern, auf dem der neue Besitzer 18 Doppelhaushälften errichten will, um die Hotelsanierung zu finanzieren - gegen die Stimmen der Grünen, die dringend bezahlbaren Wohnraum forderten. Am Dienstag stimmt der Bau- und Stadtentwicklungsausschuss über die Eckpunkte des städtebaulichen Vertrags ab. Vorab hat die Fraktion der Grünen nun einen Gegenvorschlag erarbeitet, der den Interessen des Besitzers und der Allgemeinheit gleichermaßen gerecht werden soll.

Der Vorschlag sieht vor, 1,7 statt der bislang geplanten 1,35 Hektar des insgesamt 22 Hektar umfassenden Areals als Bauland auszuzeichnen - die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche bis zur Hangkante. Es sei nicht auszuschließen, dass das Areal später ohnehin bebaut werde, erklärt Grünen-Stadtrat Franz Mayer. Die Grundstücke für die Doppelhaushälften sollen jedoch von 650 auf jeweils 450 bis 500 Quadratmeter verkleinert werden, was die Preise erschwinglicher macht. Die Erschließung könne durch eine Straße "in der Mitte" erfolgen, an der die Häuser angeordnet werden könnten. Auch die Grünen seien für das Hotelprojekt, stellt Mayer klar. Die Fraktion halte es aber "für zwingend, bei Umwandlungen von Grünland in Bauland bezahlbare Grundstücke in Bad Tölz für Familien bereitzustellen". Das sei auch der Grundgedanke der "Zukunftsorientierten Bodennutzung" (ZoBon).

© SZ vom 12.09.2016 / aip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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