Bad Tölz:Die Wirtschaft will mitreden

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Die Industrie- und Handelskammer trommelt für die Regionalplanung

Bauunternehmer Reinhold Krämmel und die Industrie- und Handelskammer Bad Tölz-Wolfratshausen-Miesbach, der er vorsitzt, wollen sich offensiv in die Regionalplanung einbringen, um angesichts steigender Bevölkerungszahlen die richtigen Schritte einzuleiten. In seiner Jahresabschluss-Sitzung informierte sich das Gremium im Austausch mit Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) über den Regionalplan, der innerhalb der nächsten zwei Jahre aufgestellt wird. "Wir wollen die Unternehmen sensibilisieren und wachrütteln, sich an diesem Prozess zu beteiligen. Sonst werden die Weichen von anderen gestellt", bekräftigte der Vorsitzende Krämmel. "Die IHK wird ihre starke Stimme in diesem Planungsprozess für die Wirtschaft erheben."

Der Landrat erläuterte den Vertretern der regionalen Wirtschaft, wie die Regionalplanung abläuft. Mit ihr wird die bayernweite Landesplanung auf die Regionen und ihre besonderen Gegebenheiten und Anforderungen angepasst. Der Regionalplan für die Region 17 (Oberland) betrifft die rund 100 Gemeinden in den vier Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach, Garmisch-Partenkirchen und Weilheim-Schongau. Niedermaier berichtete, dass der Regionale Planungsverband, dessen Vorsitz er führt, als wichtigstes Kapitel "Wirtschaft, Infrastruktur und Verkehr" gewählt habe. Er betonte, dass die Stimme der Wirtschaft sei bei der Aufstellung des Regionalplans gefragt. Gleichzeitig kritisierte er, dass langfristige Infrastrukturprojekte oft Kontroversen auslösten. "Das letzte große Straßenprojekt im Landkreis war der Ausbau der B 11 Ende der 1980er-Jahre. Seitdem sind die Anmeldezahlen von Kraftfahrzeugen permanent gestiegen." Außerdem werde auch die Bevölkerung weiter wachsen, so Niedermaier. Er bedauerte, dass die Gegner von Infrastrukturprojekten oft die öffentliche Meinung dominierten. "Es ist fatal, wenn solche Projekte nicht mehr durchsetzbar sind", sagte er mit Blick auf die S-7-Verlängerung nach Geretsried und die Tölzer Nordspange. "Wir müssen diese Projekte auch mit Nachdruck gegen Widerstand angehen."

© SZ vom 08.12.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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