Bad Tölz:Arbeit für Flüchtlinge

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Tölzer Citymanager bringt Betriebe und Asylbewerber zusammen

Mehr als 60 Firmen in Bad Tölz sind bereit, einen Flüchtling zu beschäftigen. Dies ergab die landkreisweite Unternehmer-Befragung zu Beginn des Jahres. Citymanager Falko Wiesenhütter will es dabei nicht bewenden lassen. Deshalb hat er einen Informationsabend zum Thema "Pilotprojekt Bad Tölz - Arbeitskräfte für Unternehmen/Integration von Flüchtlingen durch Arbeit" organisiert, der am Dienstag, 11. Oktober, im "WeltRaum" am Vichyplatz stattfindet. Beginn ist um 19 Uhr. Eingeladen sind vor allem Führungskräfte und Personalverantwortliche aus Unternehmen in Bad Tölz und dem Umland.

Wegen des demografischen Wandels haben es viele Firmen inzwischen schwer, noch neue Mitarbeiter zu finden. "Die Verfügbarkeit von Arbeitskräften ist einer unserer problematischsten Standortfaktoren", teilt der Citymanager und Wirtschaftsförderer der Stadt mit. Auf der anderen Seite leben alleine in Tölz fast 400 Flüchtlinge, die meisten von ihnen kamen vor einem Jahr und suchen einen Job. "Die Verknüpfung dieser beiden Themen liegt auf der Hand", so Wiesenhütter. Dass dies schwierig wird, ist ihm bewusst. Die berufliche Integration der Schutzsuchenden werde nicht schnell vonstatten gehen. "Sie wird nicht einfach werden und kann auch nicht alle Fachkräfte-Probleme der Unternehmen lösen." Dennoch müsse man diese Herausforderung angehen.

Bei dem Pilotprojekt arbeitet die Stadt mit dem Mehrgenerationenhaus des Roten Kreuzes zusammen, wo die Einsätze der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer koordiniert werden. Dort gebe es inzwischen "viel Know-how in Sachen Integration", meint Wiesenhütter. Ein weiterer Partner sind die Tölzer Coaches, die jungen Menschen beim Einstieg in das Berufsleben helfen. Auch mit Arbeitsagentur, Jobcenter und Bildungseinrichtungen stehe die Stadt dabei in engem Kontakt, teilt der Citymanager mit.

Der Informationsabend soll sich weniger um juristische und administrative Bestimmungen für die Arbeit von Flüchtlingen drehen. Im Fokus stehen eher der Alltag im Unternehmen, die Chancen und Risiken für Firmen und ihre neuen Mitarbeiter, respektive Praktikanten, die Hilfe und Begleitung, die beide Seiten bekommen können. Deshalb habe man Unternehmer eingeladen, die damit bereits Erfahrungen haben und darüber berichten, teilt Wiesenhütter mit. Im Publikum wünscht er sich neben den Vertretern von Betrieben auch Zuhörer, "die Zweifel und Fragen haben und bisher wenig Berührungspunkte mit Flüchtlingen hatten". Anmeldungen für die Veranstaltung nimmt der Tölzer Citymanager noch an diesem Freitag, 7. Oktober, via E-Mail an wiesenhuetter@bad-toelz.de entgegen.

© SZ vom 07.10.2016 / sci - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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