Bad Tölz:16 Verletzte bei Hausbrand

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Bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus erleiden 16 Personen eine Rauchgasvergiftung. Nun ermittel die Kripo - wegen Brandstiftung.

Ingrid Hügenell

Ein Anwohner bemerkte den Brandgeruch in einem Haus an der General-Patton-Straße am Sonntagmittag als erster. Der 34-Jährige versuchte das Feuer, das im Keller ausgebrochen war, mit einem kleinen Handlöschgerät selbst unter Kontrolle zu bringen, was ihm jedoch nicht gelang. In dem Mehrfamilienhauses haben laut Polizeibericht insgesamt 16 Menschen eine mehr oder weniger gravierende Rauchgasvergiftung erlitten. Die Kriminalpolizei Weilheim hat die Ermittlungen übernommen.

Bevor der 34-Jährige selbst versuchte zu löschen, hatte er glücklicherweise über die Integrierte Leiststelle die Feuerwehr alarmiert. Das war gegen 13.40 Uhr. Beim Eintreffen von Feuerwehr und Polizei am Einsatzort drangen bereits dicke, schwarze, stinkende Rauchschwaden aus dem Kellerraum, der nur von außen zugänglich ist. Dort waren unter anderem Kunststoffstühle untergestellt.

Außer dem 34-Jährigen mussten noch zwei 22 und 43 Jahre alte Hausbewohner zur ambulanten Behandlung in eine Klinik gebracht werden. Sie leben in der Wohnung über dem Kellerabteil. 13 weitere Personen wurden vor Ort von einem Notarzt untersucht, darunter eine Frau, die sich im Kellerabteil neben dem aufgehalten hatte, in dem das Feuer ausbrach.

Seit Sonntag ermitteln nun Beamte der Kriminalpolizei Weilheim, wie der Brand entstanden ist. "Derzeit muss von Brandstiftung ausgegangen werden", teilt der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern in Rosenheim mit. Ob jemand gezündelt hat oder ob das Feuer fahrlässig ausgelöst wurde, war gestern Nachmittag aber noch unklar.

Die Kripo untersuchte bis zum Abend den Brandort und befragte Zeugen. Außer der Verrußung und einem geborstenen Kellerfenster entstanden keine Sachschäden am Gebäude. Das Haus ist, wie der Polizeisprecher mitteilt, auch weiterhin bewohnbar, denn verrußt sei nur der eine Kellerraum.

Neben zwei Streifenwagenbesatzungen der Polizei und Kräften der Freiwilligen Feuerwehr Bad Tölz waren ein Notarztteam und vier Rettungswagenbesatzungen des Roten Kreuzes im Einsatz, um die Menschen zu versorgen, die den Rauch eingeatmet hatten.

© SZ vom 08.11.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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