Stadtplanung im Kurort:So soll sich Bad Heilbrunn entwickeln

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Quelle: SZ-Grafik (Foto: SZ-Grafik)

Supermarkt, Ortseinfahrt, Rathaus - vielleicht sogar ein Baumhaus-Hotel: Der Kurort lobt einen Gestaltungswettbewerb aus.

Von Alexandra Vecchiato, Bad Heilbrunn

Wie Phönix aus der Asche soll sich das Heilbrunner Ortszentrum aus dem Bauschutt von Kurhotel und Wandelhalle erheben. Der Gemeinderat stimmte jüngst dafür, einen städtebaulichen Wettbewerb bis spätestens Anfang 2017 auszuloben. Zudem legte das Gremium vorläufig ein Untersuchungsgebiet fest, in dem die Ortsentwicklung ablaufen soll. Zu den Überlegungen gehört etwa, ob auf dem festgelegten Areal ein neues Rathaus mit einem barrierefreien Sitzungssaal gebaut werden könnte. Auch einbezogen werden die Pläne eines Bauwerbers, der mit dem Gedanken spielt, nördlich des bestehenden Rathauses ein Baumhaushotel zu errichten. Bürgermeister Thomas Gründl (CSU) sagte, dass die Hauptzufahrt zum Zentrum künftig über die Birkenallee führen könnte.

Weitere Punkte im städtebaulichen Wettbewerb werden allgemein die Verkehrsführung sowie die Gestaltung und Nutzung des Adelheidparks wie auch des Kurparks mit einer neuen Wegeführung sein. Ferner geht es um die Nutzung der Adelheidquelle, denn die Quellrechte hat noch die Jodquellen AG der Familie Hoefter in Bad Tölz inne.

In der Ortsmitte soll es Raum für Wohnen, Gewerbe und Tourismus geben

Es geht aber nicht nur um die Entwicklung auf den etwa 80 000 Quadratmetern Fläche, die der Kurort im vergangenen Jahr dem Vorbesitzer Max Anton Hoefter für rund zehn Millionen Euro abkaufte. Einbezogen werden soll auch das Areal des ehemaligen Kursanatoriums Strauß und das frühere Hotel Post, das der Gemeinde gehört. Des Weiteren soll Thema sein, welche Nutzungen im Zentrum wünschenswert sind. Der Gemeinderat hat bereits einen Bebauungsplan aufgestellt, der eine Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Tourismus in der Ortsmitte vorsieht.

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Das Kurhotel ist abgerissen, das Zentrum wird neu gebaut: Bad Heilbrunn soll ein Café und eine Gäste-Info rund um einen Dorfplatz bekommen. Dazu kommen Supermarkt, Gewerbegebiet und vielleicht ein Hotel. Ein Rundgang mit dem Bürgermeister.

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Viel diskutiert wurde in der Sitzung nicht. Es gab nur eine Nachfrage, warum die Fläche mit Kirche und Friedhof in dem Umgriff für den städtebaulichen Wettbewerb einbezogen wurde. Festgeschrieben sei noch nichts, sagte Gründl. Man habe Flächen ausgewählt, die eine "Anstoßwirkung" für die künftige Entwicklung des Ortszentrums haben könnten. Es gehe auch darum abzuklopfen, mit welcher Zuschusshöhe aus der Städtebauförderung man rechnen könne. "Mit diesem Plan gehen wir nicht unbedingt gleich ins Verfahren", sagte Gründl.

Ohne den Gemeinderat geht nichts

Norbert Deppisch (Grüne) hakte nach, weil in der Beschlussvorlage stand, der Gemeinderat werde über den Fortgang des Prozesses informiert. Ob das Gremium keinen weiteren Einfluss auf die Ortsentwicklung haben werde und nichts mehr zu sagen habe, wollte er wissen. Der Bürgermeister beruhigte: Natürlich müsse der Gemeinderat allen weiteren Schritten zustimmen. Ohne das Gremium gehe gar nichts.

Unterstützt wird die Gemeinde bei diesem Prozess vom Büro Lars Consult, das den neuen Flächennutzungsplan erarbeitet. Die Geografen und Stadtplaner von Salm & Stegen bereiten den städtebaulichen Wettbewerb vor. Sie hatten darüber hinaus den Investorenwettbewerb für den Supermarkt begleitet, der westlich der Gärtnerei Holzmann gebaut werden soll. In nicht öffentlicher Sitzung hat der Gemeinderat am Dienstag einem Bewerber den Zuschlag erteilt. Gründl will erst mit diesem sprechen, ehe er in die Öffentlichkeit geht.

© SZ vom 03.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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