B11 in Icking:Ortsdurchfahrt und kein Ende

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Gemeinde muss neu planen und auf Zuschüsse verzichten

Von Claudia Koestler, Icking

"Es wird schon bald zur never ending Story", stöhnte Ickings Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) am Montag im Gemeinderat. Was sie mit unendlicher Geschichte meinte, ist die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt von Icking. Um endlich Bewegung in die Sache zu bringen, entschied der Gemeinderat, die Umbauten selbst zu finanzieren und auf Fördergeld zu verzichten. Denn an den Kriterien für Zuschüsse der Regierung von Oberbayern scheiterten Gemeinderäte und Planer Wolfgang Heubeck bislang.

Ende vergangenen Jahres hatte die Regierung einen Förderantrag zur Umgestaltung abgelehnt. Die Planung bot aus ihrer Sicht keine wesentliche Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, es handle sich vielmehr um eine Unterhalts- und ortsgestalterische Maßnahme - und die sei nicht förderfähig. Der Gemeinderat hatte sich daraufhin zähneknirschend dazu entschlossen, zunächst nur den südlichen Abschnitt zwischen Feuerwehrhaus und Bauhof auszubauen. Doch auch damit kommt die Gemeinde nicht weiter, wie Menrad bekannt gab: Weil die Veränderungen am neuen Ickinger Supermarkt, der auf der Maibaumwiese an der B 11 gebaut wird, vom Betreiber übernommen werden, fallen die weiteren Umbauten unter die sogenannte Bagatellgrenze. Damit entfällt die Förderfähigkeit.

Eigentlich sollte im Süden der Radweg ohne Bogen direkt in den Wenzberg einmünden. Ab der Abzweigung Wenzberg sollte ein kombinierter Geh- und Radweg bis zum Rathaus führen, für beide Fahrtrichtungen. Heubeck hatte die Kosten im November 2016 für diesen Abschnitt auf etwa 231 000 Euro geschätzt, inklusive einer Querungshilfe.

Da nun die Umbauten auf Supermarkthöhe herauszurechnen sind, bliebe der Gemeinde nur, den Gehweg bis zum Sportplatz einerseits und bis zum Bahnhof andererseits zu verlängern, um nicht unter die Bagatellgrenze zu fallen. Das sei nicht realisierbar, weil die Bahn dort keinen Grund abtrete und auf der anderen Seite Parkplätze entfielen, sagte Menrad und schlug vor: "Wir machen es einfach so, wie wir es für richtig halten, und verzichten auf den Zuschuss." Dem schloss sich der Gemeinderat einstimmig an. Eine Genehmigung des Straßenbauamts ist dennoch nötig.

© SZ vom 08.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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