Austausch der Kunstschaffenden:Noch größer, noch schöner

Lesezeit: 2 min

Der erste Kunsthandwerker-Stammtisch (von links): Renate Zühlke, Nikolaus Sanktjohanser, Assunta Tammelleo, Andrea Weber und Rita Maria Neu. (Foto: Hartmut Pöstges)

Beim ersten Kunsthandwerker-Stammtisch in Geretsried ziehen die Teilnehmer ein positives Fazit des "Bunterkunst"-Marktes auf dem Kulturherbst

Von Susanne Hauck, Geretsried

Nach dem großen Erfolg des ersten Künstlermarkts auf dem Geretsrieder Kulturherbst plant der Kulturverein Isar-Loisach (KIL) bereits fürs nächste Jahr. "'Bunterkunst' wird noch größer und schöner", versichern die beiden Vorsitzenden Andrea Weber und Assunta Tammelleo. Die Vorbesprechung stand im Mittelpunkt des erstmals stattfindenden Kunsthandwerker-Stammtisches am Donnerstagabend. Erst tröpfeln die Teilnehmer nur zögerlich herein, aber dann sitzen doch ein knappes Dutzend Frauen und ein Mann in der Runde im Gasthof Geiger. Dass sich die Kunstschaffenden regelmäßig austauschen können, war eine der Anregungen, die der Verein im Nachklapp zum Kulturherbst aufgegriffen hat.

Ehe Weber die Neuerungen vorstellte, zog sie ein Resümee. Auf die stattliche Zahl von 2500 schätzt sie die Besucher, die aus "ganz Oberbayern kamen, bis aus Garmisch und vom Ammersee". Und auch die Aussteller waren zufrieden: "Von allen kam ein gutes Feedback." Alle 27 hätten ihr Interesse bekundet, wieder dabei zu sein, dazu liegen ihr bereits jetzt Anfragen von elf weiteren Künstlern vor.

Weber und Tammelleo geht es vor allem darum, den Markt noch mehr als "eigenständiges Kulturangebot" zu profilieren und dafür Publikum anzulocken. In dem roten Pavillon neben dem Festivalzelt, in dem sich bis jetzt nur eine Bar befand, sollen in Zukunft kostenlose Kleinkunstauftritte stattfinden. Davon versprechen sie sich eine Magnetwirkung für das Mini-Tollwood: "Die Besucher kommen dann noch häufiger zum Bummeln."

Tammelleo stellte erste Überlegungen an, das nahe gelegene Eisstadion miteinzubeziehen, das bis dahin überdacht sein soll. Außerdem sollen die Ausstellerbuden näher zusammenrücken, die auf dem großen Platz doch recht weit auseinanderlagen. Der Verein rechnet mit mindestens 38 Kreativen, die die von der Stadt zur Verfügung gestellten Hütten im Bedarfsfall auch gemeinsam nutzen könnten.

Große Begeisterung ruft die Ankündigung hervor, dass die Stadt zugesichert hat, wieder nur eine einmalige Standgebühr von 50 Euro zu verlangen, was das Risiko für die Aussteller deutlich vermindert. Das kennt Renate Zühlke von Märkten ganz anders. 220 Euro hat die Pupplinger Skulpturen-Künstlerin vor Jahren auf Schloss Höhenried bezahlt, und dann war das Wetter schlecht und damit die Resonanz. Einzelne finden, dass der Weg zum Festivalgelände besser beschildert sein könnte, alle sind sich einig, dass kein Eintritt verlangt werden soll: "Das schreckt die Besucher nur ab", glaubt Juliane Welz. Die Geretsriederin fertigt Schmuck an und hat mit ihren Ketten aus Halbedelsteinen und Perlen guten Umsatz gemacht. "Der Markt hat sich für uns alle gelohnt." Martina Gaydoul, die auf Buchbinderei und Papierkunst spezialisiert ist, bestätigt, dass die Besucher nicht nur zum Schauen, sondern auch zum Kaufen kamen. "Obwohl am Wochenende doch deutlich mehr los war als unter der Woche." Alle sind sich einig, dass der Markt vom guten Wetter im Oktober profitiert hat.

Bei der Auswahl der Teilnehmer will Weber am bisherigen Konzept festhalten. Der Schwerpunkt soll auf regionalen Teilnehmern liegen, vereinzelt sollen Auswärtige zugelassen sein. "Keine kommerziellen Händler, künstlerisch weiter so anspruchsvoll wie bisher, und dazu eine große Vielfalt der Aussteller, das ist unser Motto", kündigte sie an.

© SZ vom 02.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: