Ausstellung und Konzert:"Stilles Rauschen" in Nantesbuch

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Thomas Klein gestaltet das Clubkonzert im Langen Haus. In der Ausstellung "Stilles Rauschen" bringt er zudem Gummistiefel zum Klingen. (Foto: Anika Potzler/OH)

Kulturstiftung lädt zu Medienkunstfest ein

Als Ort der Hochkultur hat sich das Lange Haus der Stiftung Nantesbuch schon einen Namen gemacht. Nun zeigt es sich von einer ganz neuen Seite und verwandelt sich in einen "Art Space" mit Clubraum. Von Freitag, 23. November, bis Sonntag, 25. November, findet dort erstmals das Medienkunstfest "Stilles Rauschen" statt, eine "Plattform für digitale Kunst und elektronische Medien auf Tuchfühlung mit der Natur", wie es in der Einladung heißt. Drei Tage lang legt die Stiftung ihren Fokus auf mediale Formen der Auseinandersetzung mit ihrem Umfeld. Vier Künstler - Mischa Kuball, Nils Kemmerling, Anne Schülke und Thomas Klein - widmen sich der "digitalen Vermessung der Landschaft um Nantesbuch".

Mischa Kuball, Professor für Public Art in Köln, hat bereits eine dauerhafte Video-Installation für das Lange Haus geschaffen. Nun verbindet er mit einer Lichtinstallation die Situation vor Ort mit den Sonnenscheiben Galileo Galileis aus dem Jahre 1617. Nils Kemmerling setzt sich in seiner Videoarbeit "naturmodus" mit Natur als Konstruktion und technisch reproduzierbarem Phänomen auseinander. Anne Schülke entwickelt eine Multimedia-Installation mit dem Titel "Gradual", die anhand von Fundstücken aus dem Gelände das Verhältnis Mensch-Objekt thematisiert. Thomas Klein, Komponist und Drummer der Elektronik-Formation Kreidler, nutzt die Gummistiefel, die üblicherweise in der Eingangshalle auf Erkundungsgäste warten, für eine Sound-Installation.

Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt jeden Tag von 14 bis 19 Uhr geöffnet und bietet Kunstfreunden eine gute Gelegenheit, das Lange Haus von Innen zu erkunden. Für einen begleitenden Workshop am Samstag gibt es Restplätze (15 Euro). Zum Höhepunkt verwandelt Klein als Soundkünstler Sølyst am Samstagabend das Lange Haus in einen Clubraum. Gemeinsam mit dem Münchner DJ Upstart gestaltet er ein Konzert voller hypnotischer Elektrobeats. In Nantesbuch werden die Klänge der Umgebung einfließen: Schafe, Bienen, Vögel, aber auch die Heizanlage oder die Netzsuchgeräusche des Smartphones werden in komplexen Grooves verarbeitet. Das Clubkonzert ist auch eine Einladung an Medienkunst- und Musik-Interessierte aus dem Raum München. Für sie gibt es einen kostenfreien Shuttle-Service ab München Hackerbrücke. Beginn ist um 20 Uhr, der Eintritt kostet 18/14 Euro. Alle Infos unter www.stiftung-nantesbuch.de/stillesrauschen.

© SZ vom 20.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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