Ausscheiden des Rathauschefs:Jankers letzte Abschlussworte

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Im Stadtrat blickt der Tölzer Bürgermeister auf das Jahr zurück - für ihn ist es auch eine Art Abschiedsrede

Von Florian Zick, Bad Tölz

Josef Janker und den fernöstliche Philosophen Laotse gemeinsam in einem Satz zu erwähnen, hat etwas Merkwürdiges - allein schon wegen des Alters. Janker ist erst 67, Laotse soll der Überlieferung zufolge irgendwann im 6. Jahrhundert vor Christus geboren worden sein. Bei seiner letzten Jahresabschlussrede als Tölzer Bürgermeister hat Janker diese Woche aber Laotse zitiert. "Fürchte dich nicht vor Veränderungen, sondern vor dem Stillstand", sagt Janker da. Deshalb stehen er und der chinesische Großdenker in diesen Zeilen direkt nebeneinander.

Aber auch schon die 67 Jahre bedeuten einen Einschnitt. Aufgrund dieses Alters darf Janker bei der Kommunalwahl im Frühjahr nicht mehr kandidieren. Die CSU hat mit Ingo Mehner aber bereits einen Ersatz gefunden. Ob Mehner seinem Parteifreund auf dem Chefsessel im Tölzer Rathaus direkt nachfolgen wird, ist freilich vollkommen offen. "Meinen Nachfolgern wünsche ich von Herzen, dass auch sie diese Zufriedenheit erleben dürfen", sagte Janker aber in seiner Jahresabschlussrede. Ihm jedenfalls habe das Bürgermeisteramt stets viel Freude bereitet.

Dass Janker zwölf Jahre lang gerne Bürgermeister war, hat auch mit Laotse zu tun. Denn Stillstand, das sei nichts für ihn, so Janker. Auch das ablaufende Jahr sei da mal wieder ein Beleg gewesen. Knapp zwölf Millionen Euro habe die Stadt dieses Jahr investiert - für die geplante Erweiterung der Jahnschule zum Beispiel oder für die neue Boulderhalle. Die Stadt habe dafür keinen einzigen Cent an neuen Schulden aufnehmen müssen. "Wir hinterlassen ein gut bestelltes Haus", sagte Janker. Und auch bei den Hotelbauten sei nun wieder richtig Bewegung drin. In der Bockschützstraße seien ein Zwei-Sterne-Haus und ein Vier-Sterne-Haus geplant, dazu komme das Hotelprojekt auf der Wackersberger Höhe. Damit sei der schleichende Bettenverlust der vergangenen Jahre kompensiert.

Janker erinnerte auch an die anderen Großprojekte des Jahres: die Sanierung der Nockhergasse, die Standortsuche für das Josefistift, die Baugenehmigung für die Nordumfahrung - ein richtig veränderungsreiches Laotse-Jahr.

© SZ vom 19.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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