Ausgezeichnet:Mit Nachhaltigkeit zum Grünen Engel

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Diana Meßmer, 57, arbeitet hauptberuflich als Sozialpädagogin bei der Jugendhilfe. In ihrer Freizeit setzt sie sich für die Umwelt ein und wurde für dieses Engagement nun ausgezeichnet. (Foto: Manfred Neubauer)

Staatsministerium ehrt Diana Meßmer für ihr Engagement im Naturschutz

Von Martin Brjatschak, Bad Tölz

Sie hat eine "uferlose" Sammlung an Marmeladengläsern und benutzt kaum Plastiktüten. Diana Meßmer engagiert sich seit ihrer Jugend für den Umweltschutz. Als Umweltbildungsreferentin organisiert und konzipiert die Tölzerin nachhaltige Projekte für den Bund Naturschutz. Am Mittwoch ist sie dafür vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit dem "Grünen Engel" ausgezeichnet worden.

Das ausgeprägte Umweltbewusstsein hat die 57-Jährige, die hauptberuflich als Sozialpädagogin arbeitet, von ihren Eltern: "Wir waren viel in der Natur, haben gespielt und unsere Zeit im Freien verbracht, das prägt einfach", erinnert sie sich. Bereits mit etwa 15 Jahren ist sie daher einer Jugendgruppe beigetreten, die sich für den Naturschutz einsetzte. Die Verschwendung und die großen Müllberge haben sie gestört. In Zusammenarbeit mit einem Sportverein organisierten Meßmer und die Gruppe damals einen Flohmarkt - mit großem Erfolg. Nach der Mittleren Reife arbeitete Meßmer in einer Bibliothek, machte nebenbei das Abitur am Abendgymnasium und setzte sich ehrenamtlich für die Umwelt ein. Die geringe Freizeit macht ihr auch heute noch wenig aus, denn der Umweltschutz sei ihr Hobby und mache Spaß, sagt sie. Wegen der Heirat und der Geburt ihrer Töchter musste Meßmer ihr Studium verschieben: Erst mit 50 Jahren konnte sie Soziale Arbeit in Benediktbeuern studieren. Heute arbeitet sie in der Jugendhilfe. Doch auch in dieser "Zwischenzeit" hat sie Umweltprojekte realisiert, wie zum Beispiel einen Ferienpass für Kinder. Damit konnten sie an verschiedenen Programmen zum Thema Umwelt in der Region teilnehmen. Einige der Veranstaltungen hat Meßmer selbst durchgeführt - ehrenamtlich und mit bis zu 40 Kindern.

Dem Bund Naturschutz beigetreten ist die 57-Jährige allerdings erst nach dem Studium durch einen Zufall: "Ich hatte einen Gemeinschaftsgarten in Bad Tölz organisiert, zu dem mich eine Journalistin interviewte. Da sie selbst beim Bund Naturschutz war, hat sie mir einen Beitritt vorgeschlagen", erinnert sich Meßmer. Später ist sie dort nebenberuflich Umweltbildungsreferentin. Die Stelle werde zwar als Minijob vergütet, zusätzlich müsse jedoch viel ehrenamtliche Arbeit geleistet werden, erklärt sie.

Zu den Aufgaben gehörten die Organisation von Projekten, die Suche nach Referenten und die Akquisition von Geldern. So hat Meßmer beispielsweise das "Junior-Ranger-Projekt" konzipiert. Dabei lernen Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren spielerisch vieles über Natur und Nachhaltigkeit. Derzeit treibt sie das Projekt "Oberland plastikfrei" voran. Dabei soll beispielsweise in Bad Tölz ein Laden ohne Kunststoffverpackungen eröffnet werden. Meßmer denkt, dass sie den Grünen Engel hauptsächlich für das Junior-Ranger-Projekt bekommen hat. Jedoch betont sie auch ganz bodenständig, dass sie den Preis sicherlich auch "stellvertretend für alle ehrenamtlichen Helfer" entgegennehmen durfte.

© SZ vom 01.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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