Aus dem Stadtrat:Teurer Umbau

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Kosten für Rathaus-Sanierung in Tölz steigen auf 9,4 Millionen

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Es ist alles andere als ein Geheimnis, dass der Umbau des Tölzer Rathauses erheblich mehr Geld verschlingt als bislang berechnet. Kämmerer Hermann Forster hatte dies schon zu Jahresbeginn in den Beratungen über den Haushalt 2017 prophezeit und legte nun in der jüngsten Sitzung des Stadtrats eine genaue Kostenprognose vor. Demnach liegen die Ausgaben für alle Gewerke, inklusive Altbau, bei knapp 7,93 Millionen Euro brutto. Hinzu kommen noch Planungs- und Nebenkosten von circa 1,44 Millionen Euro. Unterm Strich ergibt sich damit eine Gesamtsumme von 9,37 Millionen Euro - dies sind zehn Prozent mehr als die einstmals einkalkulierten 8,5 Millionen Euro.

Die Gründe für die erhebliche Kostensteigerung sind die gute Konjunktur sowie kostspieligere Ausgaben für Beleuchtung und Medientechnik. Mit einem noch höheren Gesamtpreis rechnet Forster nicht, auch wenn die Arbeiten im 1772 errichteten Altbau erst noch beginnen. "Wir werden uns da nicht mehr weit wegbewegen", sagte er im Stadtrat vorher. "Wir reißen ja nicht den kompletten Altbau raus, die Arbeiten von den Fenstern bis hin zu den energetischen Sachen sind relativ gut zu kalkulieren."

In knapp drei Wochen, etwa Mitte Mai, zieht ein Teil der Stadtverwaltung aus der Jahnschule zurück an den Schloßplatz in den neuen Trakt des Rathauses, wo sich die Sanierung dem Ende zuneigt. Dies gilt für die Mitarbeiter der Kämmerei, der Kasse, der Buchhaltung und der Steuerstelle. Das Bauamt ist bereits aus dem alten in den neuen Trakt umgezogen. Auch Bürgermeister Josef Janker (CSU) muss demnächst seinen Schreibtisch ausräumen und in den Neubau wechseln, ebenso wie die Mitarbeiter in seinem Vorzimmer, im Einwohnermeldeamt und im Standesamt. Die Abteilungen Personal, Liegenschaften, öffentliche Sicherheit und Ordnung sowie Verkehr bleiben hingegen noch bis Oktober oder auch November in der Exklave Jahnschule. Auf Nachfrage von Andrea Grundhuber (Grüne) teilte der Stadtkämmerer mit, dass die Arbeiten an den Außenanlagen am Rathaus, der Mauer und dem Anschluss an den Bürgergarten im Süden ebenfalls bis zum Spätherbst erledigt sein sollen. Dafür gibt die Stadt nochmals rund 460 000 Euro extra aus.

Wann die Stadträte zum ersten Mal im neuen Sitzungssaal unterm Dach des um eine Etage aufgestockten Neubaus tagen werden, steht immer noch nicht ganz fest. Forster hofft, dass dies kurz vor der Sommerpause geschieht. Sicher ist, dass die Ausschüsse des Stadtrats - Bauausschuss, Finanzausschuss und Tourismusausschuss - bis zu den Sommerferien weiterhin in der Jahnschule zusammentreten. "Es ist ja nicht lustig, in eine Baustelle einzuziehen", sagte Forster. Für die Bevölkerung soll es voraussichtlich im Oktober bei einem Tag der offenen Tür die Gelegenheit geben, den sanierten Neubau zu besichtigen.

© SZ vom 28.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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