Aus dem Münsinger Gemeinderat:Für Bauern und Bauherren

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Bebauungsplan soll ungeordnete Entwicklung in Münsing vermeiden

Von Benjamin Engel, Münsing

Landwirtschaft und Wohnbauwünsche: Die Kommune Münsing will für das Areal östlich der Lothgasse zwischen Hauptstraße und Bachstraße einen Bebauungsplan aufstellen. So soll eine ungeordnete Entwicklung angesichts von Bauwünschen vermieden werden. Doch weil der Bauernhof der Famlie Mair im westlichen Teil an der Lothgasse miteingeschlossen sein soll, drohen Konflikte. Denn die Inhaber befürchten, durch einen Bebauungsplan in ihrer Entwicklung beeinträchtigt zu werden. Der Gemeinderat hat in der Sitzung am Dienstag beschlossen, dass eine Bauleitplanung für das gesamte Areal erforderlich ist.

Für Wohnhäuser direkt an der Münsinger Hauptstraße gegenüber des Autohauses Graf besteht derzeit schon Baurecht. Das ist einer der Gründe, warum Bürgermeister Michael Grasl (FW) aktiv werden möchte: "Deshalb wollen wir keine ungeregelte Bebauung", sagte er. Zugleich betonte er die Schwierigkeiten dieses Unterfangens. Das Areal mit der existierenden Landwirtschaft auf der einen und den Bauwünschen auf der anderen Seite rechtlich zu regeln, sei vielschichtig.

Bereits vor mehr als fünf Jahren hat der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München im Auftrag der Kommune für das Wohnbaugebiet ein Strukturkonzept erstellt. Seitdem versucht das Münsinger Bauamt, sich mit allen Grundstückseigentümern abzustimmen. Aus Sicht der Gemeinde muss der Bauernhof der Mairs in einem Bebauungsplan miterfasst werden. Wie Bauamtsleiter Stephan Lanzinger erklärte, wäre es rechtswidrig, diesen außen vorzulassen. Ob überhaupt ein Bebauungsplan erlassen werden könne, hänge von der Zustimmung der Landwirte ab. Ohne diese werde es auch keinen geben, erklärt er auf Nachfrage.

Wie es weitergeht ist damit durchaus offen. Denn Landwirt Nikolaus Mair vom Lothhof äußerte sich kritisch. "Wir haben Probleme mit dem Umgriff", sagte er. Auf ihrer Hofstelle sei ein Fliesenlegerbetrieb untergebracht, und eine Hackschnitzelanlage existiere. Wegen der Lärmimmissionen könne das im Hinblick auf die Wohnbebauung kritisch sein. "Wenn der Bebauungsplan kommt, haben wir große Befürchtungen, dass wir schlechter dastehen als jetzt", sagte er.

© SZ vom 30.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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