Aus dem Hauptausschuss:Das Buch zur Sänfte

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Museumsdirektorin Elisabeth Hinterstocker hat die barocke Sänfte ursprünglich entdeckt. (Foto: Manfred Neubauer)

Bad Tölz vermarktet seine wertvolle Portechaise

Von Benjamin Engel, Bad Tölz

Zu den Schätzen der Stadt Bad Tölz zählt die erst vor drei Jahren auf dem Museumsspeicher entdeckte barocke Tragesänfte. Näheres zum bedeutenden Fund kann die Öffentlichkeit nun bald in einer hochwertigen, 48 Seiten dicken Broschüre erfahren. Für die Veröffentlichung hat der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats am Dienstag ein Budget von maximal 8000 Euro gebilligt. 400 Exemplare sollen gedruckt werden. Eine Broschüre wird im Verkauf voraussichtlich zwischen zehn und 15 Euro kosten. "Die Portechaise wird sicherlich das herausragendste Ausstellungsstück der kompletten Neukonzeption des Stadtmuseums werden", sagte Kur- und Tourismusdirektorin Brita Hohenreiter.

Erscheinen könnte die Broschüre womöglich sogar noch vor Weihnachten. Museumsleiterin Elisabeth Hinterstocker schreibt derzeit an den Texten zum Fund, dessen Historie und den Restaurierungsmaßnahmen. Vermutlich wurde in der Sänfte mit dem Wappen des Hauses Toerring-Seefeld die bayerische Kurfürstin Henriette Adelheid von Savoyen (1636-1676) getragen.

Bevor das Exponat wieder in das Tölzer Stadtmuseum kommt, geht es aber zunächst auf Reisen. Gezeigt wird die Portechaise in der bayerischen Landesausstellung "Hundert Schätzen aus tausend Jahren" in Regensburg zwischen dem 27. September 2019 und dem 8. März 2020. Das sei ein "großartiger, überregionaler Werbeeffekt für Bad Tölz", sagte Hohenreiter.

Kehrt die Sänfte im kommenden Frühjahr in die Kreisstadt zurück, soll dies entsprechend gefeiert werden. Dann soll laut Hohenreiter auch das Ehepaar Kappelmaier gewürdigt werden. Deren Stiftung und auch die Messerschmitt-Stiftung haben die Renovierungskosten für die Sänfte bezahlt.

Christof Botzenhart (CSU) ist zuversichtlich, dass alle 400 Exemplare der Broschüre Abnehmer finden. Alle Publikationen des Stadtmuseums zu Themen von überregionaler Bedeutung hätten sich ganz hervorragend verkauft, sagte er. Als Preis für ein Exemplar schienen ihm zehn Euro fast zu niedrig. "Es gibt schon einen Markt für Kunstliebhaber."

© SZ vom 19.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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