An der Lenggrieser Schinderhütte:Hausmüll-Deponie wird untersucht

Wasserwirtschaftsamt möchte Grundwasser in Isarauen schützen

Von Petra Schneider, Lenggries

Das Wasserwirtschaftsamt Weilheim hat eine Prioritätenliste erstellt, wonach in Gemeinden Müllplätze in grundwassernahen Bereichen untersucht werden. Ganz oben auf der Liste steht in Lenggries ein Standort mit Altablagerungen in den Isarauen bei der sogenannten Schinderhütte. Das Wasserwirtschaftsamt will die Hausmülldeponie "kurzfristig" untersuchen, weil das Gelände in einem grundwassernahen Bereich mit stark durchlässigem Untergrund liegt. Die nötigen Geländearbeiten sind für Oktober und November geplant; der Gemeinderat billigte die Maßnahmen einstimmig.

In den Isarauen nördlich von Lenggries im Bereich Baggerweiher und Tennisplätze wurde in de 1960er-Jahren Hausmüll, Bauschutt und Sperrmüll von Gemeindebürgern und Baufirmen abgelagert. Das Wasserwirtschaftsamt verzeichnete dort 1967 rund 2000 Kubikmeter Abfall. Man rechnete zwar mit einer Verunreinigung des Grundwassers, weil der Untergrund auf dem Areal grob durchlässig und ein Einsickern von Müllwasser wahrscheinlich sei. Die Behörde hatte dennoch keine Bedenken, wenn Auflagen beachtet würden - etwa die Abdichtung des Untergrundes mit einer Lehmschicht und konzentrierte Schüttung des Mülls. Auch das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen erlaubte im Jahr 1968 den Betrieb des Müllplatzes.

Dass das Areal untersucht wird, sei nicht "besorgniserregend", betont Silke Westermann vom Wasserwirtschaftsamt. Die Untersuchungen erfolgten bayernweit nach festgelegtem Schema. In Lenggries seien einige Standorte geprüft oder bereits beseitigt.

© SZ vom 27.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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