Das Muhen und Blöken wird auf der Glentleiten unüberhörbar sein: Zum Auftrieb werden im Freilichtmuseum am Sonntag, 24. April, rund 70 Murnau-Werdenfelser Rinder und 100 Bergschafe erwartet. In dem Museum auf der Glentleiten gehören seltene, historische Nutztierrassen zum Präsentationskonzept, da sie in der Vermittlung historischer Zusammenhänge eine große Rolle spielen. Bei zwei Rasseschauen sollen solche Rinder und Schafe im Mittelpunkt stehen.
Die Rasseschau, veranstaltet vom Zuchtverband Weilheim, ist für die Rinder die erste seit mehr als 50 Jahren. Murnau-Werdenfelser sind selten geworden, obwohl sie vor der Mechanisierung der Landwirtschaft ausgesprochen beliebt waren. Sie sind an Sumpf- und Moorlandschaften, aber auch an steiles Gelände angepasst. In neun Kategorien sollen die Tiere bewertet werden, darunter zum Beispiel Mütterkühe mit Kalb, Ochsen und Stiere.
Die Arbeitsgemeinschaft Farbiges Bergschaf (ARGE) zeichnet ebenfalls die besten Tiere der jeweiligen Rasse aus. Auch die Braunen, Schwarzen und gescheckten Schafe sind in ihrem Bestand gefährdet: Weil ihre Wolle schwierig zu färben war, wurden sie immer mehr zurückgedrängt. Gerade ihr außergewöhnliches Fell will die Arbeitsgemeinschaft aber betonen und kürt deshalb auch einen "Wollsieger". Neben der Prämierung der Tiere findet ein buntes Rahmenprogramm für Familien statt. Besucher können an einer Tombola teilnehmen, bei der Schafschur zuschauen und verfolgen, wie Wolle zu Garn gesponnen wird. In einer Filzwerkstatt können Kinder mit Wasser und Seife Wolle zu Blumen, Schnüren und Bällen basteln. Kulinarische Spezialitäten von Schaf und Rind gibt es im Kramerladen und der Museumsgaststätte Starkerer Stadel zum Probieren. Zahlreiche Produkte von fein gesponnener Wolle bis hin zu geräucherter Wurst können die Gäste kaufen.
Um 9 Uhr beginnt das Prämieren der Tiere, von 11 bis 16 Uhr öffnet die Filzwerkstatt und um 14.30 Uhr werden die Siegerkühe und -schafe gekürt.