Am Tag des Denkmals:Kochler Schusterhaus erstmals offen

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Aus dem ortsprägenden Gebäude soll bis Ende 2020 eine Kulturwerkstatt entstehen

Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 08. September, öffnet das ehemalige Schusterhaus in der Bahnhofstraße in Kochel am See erstmals für die Öffentlichkeit die Türen. Das zukünftige Heimatmuseum kann an diesem Tag in der Zeit zwischen 11 Uhr und 17 Uhr besichtigt werden. Der Verein für Heimatgeschichte im Zwei-Seen-Land Kochel bietet in diesem Zeitraum stündlich kostenfreie Führungen an. Bei einem Rundgang durch die Räume erhalten die Besucher die Möglichkeit, in die Vergangenheit des Schuhmacherhandwerks und in die Geschichte der Gemeinde zu blicken. Kochel erwarb das denkmalgeschützte Gebäude im Jahr 2014, vier Jahre nachdem der letzte Bewohner des Hauses starb. Seit 2015 sind zahlreiche Mitglieder des Vereins für Heimatgeschichte um dessen Vorsitzenden Max Leutenbauer mit der Umsetzung des Konzepts zur Weiternutzung beschäftigt. "Es ist wirklich herausragend, was hier mit ehrenamtlicher Arbeit bereits geleistet wurde", sagt Kochels Bürgermeister Thomas Holz (CSU). So ist nicht nur das gesamte Gebäude geräumt worden, die notwendigen Genehmigungen bau- und denkmalschutzrechtlicher Art sind vorbereitet und eingeholt worden, Kostenschätzungen wurden erarbeitet, ein umfassendes Finanzierungskonzept wurde aufgestellt sowie die teilweise sehr aufwendigen Zuschussanträge bei den verschiedenen Förderstellen eingereicht. "Gerade derartig stark ortsprägende alte Gebäude im Kern eines Dorfes müssen dringend erhalten werden", sagt Holz. Wenn sich dann noch die Möglichkeit ergibt, dass es einer musealen Nutzung mit Aufarbeitung der Ortsgeschichte zugeführt werde, sei dies "ein wahrer Glücksfall".

Die Kostenschätzung für die denkmalgerechte Sanierung des Schusterhauses beläuft sich auf rund 600 000 Euro. Die Gemeinde Kochel beteiligt sich in den Jahren 2018 bis 2020 mit jährlich 70 000 Euro am Finanzierungskonzept. Zahlreiche Arbeiten zur Sanierung im Sinne des Konzepts "Kulturwerkstatt Schusterhaus", das bis Ende 2020 umgesetzt sein soll, sind inzwischen auch schon ausgeführt worden. Davon können sich dann die Besucher am Tag des offenen Denkmals überzeugen.

© SZ vom 27.08.2019 / cjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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