Alles neu in Geretsried:Teil zwei des Zentrums

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Geretsried gestaltet die Egerlandstraße neu: Tempo 10 und ein Kreisverkehr

Von Felicitas Amler, Geretsried

So ist es von Anfang an gedacht: Der neue Karl-Lederer-Platz (KLP) und die - eines Tages neue - Egerlandstraße sollen gemeinsam das Zentrum der Stadt Geretsried bilden. Als wahrnehmbarer Mittelpunkt des Geschehens, vor allem des Handels, des Einkaufens, Bummelns und Verweilens. Dazu, so der Grundgedanke, sollen sie ähnlich gestaltet werden. Beim Karl-Lederer-Platz ist über Beläge, Lampen, Pflanzen, Wasserläufe längst entschieden; die Neugestaltung ist in Arbeit. Über die Egerlandstraße hat sich der Stadtrat jetzt erstmals förmlich ausgetauscht. Am Dienstag stellte Architekt Klaus Kehrbaum erste Entwürfe vor, die weitgehend Zustimmung fanden. FDP-Stadtrat Günther Fuhrmann, der zu verschiedenen Punkten große Bedenken äußerte, und Arthur Wolfseher (SPD) votierten als Einzige gegen die Grundausrichtung.

An der Egerlandstraße errichtet die Baugenossenschaft Geretsried eine ganze Zeile neu. Sie baut Wohnungen und siedelt teils großflächige Einzelhandelsbetriebe an. Außerdem setzt sie die Tiefgarage, welche die Krämmelgruppe unter dem KLP schafft, mit einer eigenen unter der Egerlandstraße fort. Die Ein- und Ausfahrten liegen einerseits etwa auf Höhe des Restaurants "Il Soprano" und andererseits kurz vor der Kreuzung mit dem Fasanenweg. Die Gestaltung des öffentlichen Raums obliegt der Stadt, die sich dafür nun der Linie von Kehrbaum angeschlossen hat: Das Tempo in dem Abschnitt der Egerlandstraße soll auf zehn Kilometer pro Stunde beschränkt werden; dadurch entsteht wie auf dem KLP ein "Shared Space", das heißt, alle Verkehrsteilnehmer müssen bewusst aufeinander Rücksicht nehmen. Die Straße wird vor den Neubauten verschwenkt, so dass ein Aufenthaltsbereich entsteht, auf dem - worüber noch nicht entschieden wurde - womöglich Bäume gepflanzt, ein Brunnen angelegt und Sitzmöbel aufgestellt werden könnten. Vor dem Fasanenweg soll ein überfahrbarer Kreisverkehr eingerichtet werden. Der Stadtrat empfahl außerdem, mit der Baugenossenschaft darüber zu verhandeln, dass auch in der Egerlandstraße, wie am KLP, nicht nur Tiefgaragen-Treppen, sondern ein behindertengerechter Aufzug installiert wird.

Fuhrmanns befürchtet, dass auf der Egerlandstraße, die er als "Hauptverkehrsader" sieht, Staus und gefährliche Konfrontationen entstehen könnten. Der Planer und die Stadtratsmehrheit legen hingegen Wert darauf, hier eine Zone zu schaffen, in welcher der Verkehr gezielt reduziert wird.

Kehrbaums Kostenschätzung für die Umgestaltung der Egerlandstraße liegt bei 3,5 Millionen Euro.

© SZ vom 27.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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