Geretsrieder rast oberbayernweit am schnellsten:Mit 124 Stundenkilometern unterwegs

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Germeringer Polizisten haben nächtliche Fahrübungen einer 16-Jährigen gestoppt. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Polizei zieht Bilanz zum Blitzmarathon 2017.

Von Claudia Koestler, Bad Tölz-Wolfratshausen

Lediglich rund zwei Prozent aller gemessenen Fahrzeuge haben während des Blitzmarathons am Mittwoch im Präsidialbereich Oberbayern Süd die erlaubten Geschwindigkeiten übertreten. "Das ist ein sehr niedriger Wert, also ein sehr positives Zeichen ", bilanziert Andreas Guske, Pressesprecher des Polizeipräsidiums, am Donnerstag. Die schlechte Nachricht aber: Der oberbayernweite negative Spitzenreiter wurde ausgerechnet auf Geretsrieder Flur gemessen. Statt der erlaubten 70 Stundenkilometer blitzte es bei diesem Verkehrsteilnehmer bei 124 Stundenkilometern. Den Autofahrer erwartet nun laut Guske eine Geldbuße von 240 Euro, zwei Punkte in der Verkehrssünderkartei in Flensburg sowie ein Fahrverbot von einem Monat.

Noch immer wird jeder dritte tödliche Verkehrsunfall von Rasern verursacht. Verloren im Jahr 2015 noch 177 Menschen im Freistaat ihr Leben auf der Straße, stieg die Anzahl 2016 sogar um 21,5 Prozent auf 215 Menschen. Deshalb wurde von Mittwoch auf Donnerstag der inzwischen fünfte angekündigte Blitzmarathon durchgeführt. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd wurden in diesem Zeitraum an 125 Messstellen 14 277 Fahrzeuge kontrolliert. 499 von ihnen waren zu schnell unterwegs, weshalb die Fahrer je nach Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung eine Verwarnung oder eine Anzeige erhielten. Darüber hinaus stellten die Beamten 38 weitere Verstöße bei Autofahrern fest, die ebenfalls geahndet wurden. Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen mussten die Beamten heuer insgesamt 67 Fahrzeuge beanstanden, 31 davon zwischen Bad Tölz, Lenggries und Wackersberg. Im vergangenen Jahr hatte die Polizei oberbayernweit 17 766 Autos gemessen und musste 731 von ihnen wegen zu schnellen Fahrens beanstanden.

"Wir wollen nicht an den Geldbeutel des Autofahrers, deshalb werden ja im Vorfeld bereits alle Messstellen veröffentlicht", betont Guske. "Wir wollen dem Autofahrer ins Bewusstsein rufen, welch dramatische Folgen Raserei immer wieder hat. Jeder sollte deshalb den Fuß vom Gaspedal nehmen, am besten dauerhaft", sagt Polizeioberrat Martin Irrgang, Leiter für verkehrspolizeiliche Aufgaben im Polizeipräsidium. Guske freut deshalb, dass die Beamten meist auf Fahrzeuglenker trafen, die einsichtig waren, auch wenn sie mit zu schneller Geschwindigkeit erwischt worden waren.

© SZ vom 21.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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