Abschied und Neubeginn in Geretsried:"Die Krönung meiner Karriere"

Lesezeit: 2 min

Der neue und der alte Leiter der Feuerwehrschule Geretsried (v.l.), René Mühlberger und Christian Schwarz, mit einem Modell und Bild des Schulgeländes. (Foto: Hartmut Pöstges)

Christian Schwarz wechselt von der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried nach Hamburg. Sein Nachfolger ist René Mühlberger

Von David Holzapfel, Geretsried

Die Staatliche Feuerwehrschule Geretsried (SFSG) hat einen neuen Leiter. René Mühlberger löst Christian Schwarz ab. Schwarz hat zum 1. November den Vorsitz der Berufsfeuerwehr Hamburg übernommen. Bei einem großen Festakt wurde der 49-Jährige am Dienstag aus seinem Amt verabschiedet und sein Nachfolger begrüßt.

Neben Gerhard Eck, Staatssekretär im Staatsministerium des Inneren, richteten auch Bernd Krawczyk, Abteilungsleiter der SFSG, und Landrat Josef Niedermaier ihr Wort an die geladenen Gäste. Vertreter aus Polizei, Feuerwehr und anderer Rettungsorganisationen wohnten dem Festakt auf dem Übungsgelände der SFSG bei. "Ich stehe hier mit einem lachenden und einem weinenden Auge", sagte Eck. Der Verlust von Schwarz sei sehr schade, mit Mühlberger übernehme aber ein kompetenter Mann die Leitung der Feuerwehrschule.

Die Staatliche Feuerwehrschule Geretsried ist neben Einrichtungen in Regensburg und Würzburg eine von drei Feuerwehrschulen in Bayern. Sie wurden geschaffen, um den Ausbildungsbedarf der etwa 340 000 Angehörigen der Feuerwehren in Bayern zu decken, von denen die überwiegende Mehrheit ehrenamtlich arbeitet. "Die Menschen sehen es als selbstverständlich an, dass bei der Brandbekämpfung immer alles funktioniert", sagte der Landrat. Die Feuerwehrschule mache das professionelle Arbeiten der Helfer und Retter erst möglich. "Die Entwicklung der SFSG unter Schwarz macht mich sehr stolz", führte Niedermaier weiter aus.

Tatsächlich hat sich seit der Amtseinführung des Leitenden Branddirektors im Jahr 2002 einiges getan: Die Zahl angebotener Lehrgangsarten an der Schule hat sich von anfangs 26 auf 57 im Jahr 2018 mehr als verdoppelt. Die Zahl der Lehrstellen hat sich von 40 im Jahr 2002 auf 86 im Jahr 2018 ebenfalls mehr als verdoppelt. Auch wurde das Schulgelände an der Sudetenstraße im Laufe der Jahre immer weiter modernisiert und ausgebaut.

"Dr. Schwarz hat viele Projekte angestoßen und maßgeblich mitentwickelt", sagte Innenstaatssekretär Eck. Eine von ihm vorgetragene Statistik brachte die versammelte Delegation zum Schmunzeln: Der Schulleiter habe die Bayerische Landesregierung während seiner Amtszeit im Schnitt jeden Tag 5000 Euro gekostet, addiere man die seit 2002 angefallenen Bau- und Projektkosten. Eck ordnete die Summen aber schnell ein: "Das ist wirklich gut investiertes Geld."

Schwarz selbst zeigte sich gerührt angesichts der vielen guten Worten und der zahlreich erschienenen Gäste. Über die Gründe seines Weggangs sagte der Branddirektor: "Für mich kann es nicht mehr geben, als die Feuerwehr Hamburg zu leiten. Das ist die Krönung meiner Karriere." Die Hansestadt unterhalte die zweitgrößte Berufsfeuerwehr der Bundesrepublik. Dort löst er Oberbranddirektor Klaus Maurer ab, der die Behörde seit 2006 geleitet hatte und nun in den Ruhestand geht.

Der neue Schulleiter der SFSG, René Mühlberger, betonte in seiner Antrittsrede, er sei sich der Größe der Fußstapfen, in die er nun trete, bewusst. Er verspüre große Dankbarkeit und gehe mit einem frischen, optimistischen Blick in die Zukunft.

© SZ vom 03.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: