Abschied:"Ein gutes Gefühl"

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Franz Gehring geht nach 40 Dienstjahren in den Ruhestand

Von Wolfgang Schäl, Wolfratshausen

Generationswechsel im Wolfratshauser Rathaus: Nach 40 Jahren Dienstzeit am Loisachufer geht Rathaus-Geschäftsleiter Franz Gehring in den Ruhestand. Bei einem Umtrunk im Büro von Bürgermeister Klaus Heilinglechner verabschiedeten sich Gehrings Kollegen vom scheidenden Leiter des Hauptamtes, der seine Beamtenkarriere im Range eines Verwaltungsdirektors abschließt. Zu den wichtigen Aufgaben zählte die Organisation von Wahlen, auch für Trauungen war er zeitweise zuständig. Gehring, Vater von drei Töchtern, kündigte an, künftig nur noch wenig Zeit für Wolfratshauser Angelegenheiten zu haben - "ich bin ja jetzt Rentner."

Zu den vordringlichen Aufgaben, die in nächster Zeit anstehen, zählt eine größere Reise, die er noch in dieser Woche antreten will. In den heiter-ironischen Ansprachen klang immer wieder an, dass Gehring seine Position durchaus kraftvoll und selbstbewusst ausgeübt und mit seiner Meinung gegenüber den sieben Bürgermeistern, mit denen er es im Laufe von vier Jahrzehnten zu tun hatte, nie hinterm Berg gehalten habe. Heilinglechner wiederum bedankte sich "für die vielen Tipps", die er, Gehring, ihm als jungem und unerfahrenem Bürgermeister habe zukommen lassen. Dass Gehring "immer seine eigene Meinung gehabt" habe, ließ auch Fritz Schnaller anklingen, der als "lebensältester Stadtrat" und Stellvertreter des Bürgermeisters fast ein Vierteljahrhundert mit Gehring zu tun hatte.

Schnallers Fazit: "Manchmal habe ich deine Meinung angenommen, manchmal nicht - wichtig war sie mir aber immer." Man werde Gehring jedenfalls vermissen, beteuerte Schnaller, als er dem scheidenden Beamten zum Abschied einen Schokoladenomnibus überreichte. Gehring selbst betonte, er sei rückblickend im Reinen mit seiner Amtsführung, aber froh, dass er sich jetzt "keine Gedanken über Lösungen mehr machen" müsse, das sei "ein gutes Gefühl".

© SZ vom 28.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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