Wissenschaftstage:Blaues Wunder

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Elegantes Eintauchen: Der Lebensraum des Pottwals und dessen Schutz ist eines von vielen Themen auf den Wissenschaftstagen. (Foto: imago stock&people)

Die 16. Wissenschaftstage München beschäftigen sich mit dem Thema "Wasser - Ressource des Lebens". Bei freiem Eintritt können die Besucher Vorträgen von Experten zuhören oder selbst experimentieren.

Von Allegra Pirker

Die Aufregung war groß, als das Freihandelsabkommen der EU mit Kanada am 30. Oktober unterzeichnet wurde. Durch Ceta drohe eine Privatisierungswelle in Deutschland, fürchten Kritiker. Mitunter stellt sich daher die Frage - wem soll unser Trinkwasser künftig gehören? Bernd Hansjürgens sieht zunächst geringe Gefahr einer Privatisierung. Zwar herrsche eine teils öffentliche, teils privatrechtliche Trinkwasserversorgung in Deutschland.

"Letztlich unterliegen die Preise für unser Trinkwasser jedoch einer öffentlichen Kontrolle", sagt der Professor für Ökonomie des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig. Bei seinem Vortrag auf den 16. Münchner Wissenschaftstagen spricht er darüber, warum wir dazu neigen, unser frei zugängliches Trinkwasser zu verschwenden - hier fehle schlichtweg ein monetärer Gegenwert.

Ihrem Titel "Wasser - Ressource des Lebens" getreu erläutern die Wissenschaftstage in rund 30 Vorträgen und an vier Themenabenden den Wert des Wassers für unsere Gesellschaft. In der alten Kongresshalle und dem Verkehrszentrum des Deutschen Museums wird so von 12. bis 15. November über Wasser als elementaren Faktor der Erderwärmung, ökologische und soziale Folgen von Wasserknappheit und Auswirkungen von Überschwemmungen referiert.

Aus historischer Sicht blickt man auf die Wasserversorgung des alten Ägyptens. Welche Rolle das trinkbare Gut in der Bibel spielt, wird anhand von Sinnflut und Taufe erläutert. Bei freiem Eintritt lauscht man den 300 eingeladenen Experten und kann bei ihren Experimenten selbst mitmachen. Ein Science Slam präsentiert die Ideen junger Wissenschaftler, das Publikum darf einen Gewinner küren.

Alle jungen Besucher der Wissenschaftstage können bei einem simulierten Tauchgang die Unterwasserwelt des Kinder-Kunst-Labors bestaunen. Wie bunte Leuchtkrebse aussehen, welche Folgen Plastikmüll in den Ozeanen hat und wie überhaupt Wellen entstehen, erforscht man hier auf insgesamt sieben Mitmachstationen des Kinderprogrammes in der Alten Kongresshalle. Zu Klängen von Schubert darf man entspannt über das eigene Wassernutzungsverhalten am Abschlussabend sinnieren.

16. Münchner Wissenschaftstage, Sa., 12. Nov., bis Di., 15. Nov., Alte Kongresshalle u. Verkehrszentrum, Auf der Theresienhöhe u. weitere Veranstaltungsorte, Eintritt frei, www.muenchner-wissenschaftstage.de

© SZ EXTRA vom 10.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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