Die meisten Münchner haben in den vergangenen Wochen ja doch eher gejammert über Schnee und Eis und Kälte. Axel Müller hingegen, Präsident des Münchner Skiverbands, war glücklich: Durch das Winterwetter blieb der verdichtete Kunstschnee besser liegen, den Schneekanonen seit ein paar Wochen beständig ins Olympiastadion geblasen haben. Seit Mittwoch bringen Arbeiter die 1500 Tonnen Schnee aus der früheren FC-Bayern-Südkurve zum Eissportstadion, Pistenwalzen verteilen ihn dort im Park: Es sind die letzten Vorbereitungen für das Wintersportfestival, das von Freitag bis Sonntag stattfindet.
Das Sportamt hatte die Idee, die Olympiapark GmbH, die Bewerbergesellschaft München 2018 sowie viele Vereine haben sie umgesetzt. Das Festival soll den Münchnern den Wintersport näherbringen und gleichzeitig auch helfen, diese vielzitierte Begeisterung bei der Bevölkerung zu entfachen, die dem Internationalen Olympischen Komitee bei der Vergabe der Olympischen Spiele so am Herzen liegt.
Es ist also kein Zufall, verrät Tobias Kohler, Sprecher des Olympiaparks, dass das Festival genau jetzt stattfindet, am letzten Wochenende der Spiele in Vancouver. Es ist aber auch kein Zufall, dass die Veranstalter mit den Schneekanonen vorgesorgt haben, um bei wärmerem Wetter nicht auf dem Grünen zu sitzen: Neben Eissportarten, die ja bei einem Zuschlag 2018 ohnehin im Olympiapark stattfinden werden, sollen die Münchner beim Festival auch Gelegenheit erhalten, die ganze Palette der olympischen Wintersportarten auszuprobieren: also zum Beispiel auch Biathlon, Langlauf und Skiabfahrt - es gibt kostenlose Ski-Schnupperkurse.
Vereine und Verbände bauen eine ganze Reihe von Stationen auf: Wie fühlt es sich an, eine Runde mit den Langlaufskiern über die Loipe zu hetzen, um den Puls dann so schnell wieder zu senken, dass man - in diesem Fall mit einer Laserwaffe - das Ziel trifft? Wie beklemmend ist es, sich in einen Viererbob zu quetschen? Und was ist überhaupt Short Track?
Die Besucher können verschiedene Sportarten an zwanzig Stationen ausprobieren, sie können aber auch einfach nur zuschauen: Profis führen ihre Sportart vor, es gibt Demonstrationen unter anderem beim Langlauf, beim Biathlon, beim Eiskunstlauf und beim Eishockey. Viele Stationen wie das Winterspielmobil und das Riesenschneemann-Bauen haben die Veranstalter extra für Kinder eingerichtet.
"Wir werden hier Sportarten haben, die man normalerweise nicht einfach mal so nebenbei betreiben kann", sagt Tobias Kohler vom Olympiapark. Neben all dem Sport gibt es auch eine Showbühne mit Musik und "Disco on Ice". Und als Krönung wird eine Lichtbotschaft "München 2018" in Richtung Vancouver gesendet - möge das IOC begeistert sein! Das Festival soll auch in den nächsten Jahren wieder stattfinden. "Falls wir den Zuschlag für die Olympischen Spiele erhalten", sagt Kohler, "werden wir das Angebot gerne auch noch ausbauen."
Freitag von 20 Uhr an: "Einstimmungsparty". Samstag und Sonntag Angebote von 9.00 bis 21.00 Uhr. Programm unter www.olympiapark-muenchen.de