Kurz nach der Geburt waren sie noch etwas wacklig auf den Beinen, mittlerweile jedoch stehen die beiden neugeborenen Waldbisons schon deutlich stabiler auf der Erde. Vor rund einer Woche kamen im Tierpark Hellabrunn im Abstand von vier Tagen ein männliches und ein weibliches Bisonkalb zur Welt: Am 22. September brachte die sechsjährige Waldbisonkuh "Gala" gegen Mittag das Stierkalb "Monsun" zur Welt, am 26. September folgte die neun Jahre alte "Doro" ihrem Beispiel und brachte ebenfalls mittags ein weibliches Kalb zur Welt, das den Namen "Marla" erhielt.
Vater beider Kälber ist "Greenhorn", der mächtige, rund 850 Kilogramm schwere und sechs Jahre alte Hellabrunner Bisonbulle. "In diesem Jahr haben sich die Bisons mit der Geburt viel Zeit gelassen", erklärte Zoodirektor Andreas Knieriem. "Normalerweise stehen die Geburten im Frühjahr an." Die Tragzeit bei Waldbisons beträgt rund 285 bis 300 Tage. Bei der Geburt wogen die beiden Jungtiere zwischen 35 und 40 Kilogramm. Sechs Monate lang werden die Bisonkälber in der Regel von den Muttertieren gesäugt, trotzdem knabbern sie schon nach wenigen Tagen auch am Futter der erwachsenen Tiere.
Am liebsten wälzt sich der kleine Bulle im Matsch oder ärgert seine Tanten. Doch nicht mehr lange. Zu seinem vierten Geburtstag muss Elefantenbulle Ludwig den Münchner Zoo verlassen.
Und auch mit den ersten Stehversuchen verloren die beiden keine Zeit: Schon eine halbe Stunde nach der Geburt rappelten sich die Kälber auf - die Zuschauer im Zoo reagierten entzückt. Die Hellabrunner Waldbison-Herde umfasst nun fünf Tiere, die gemeinsam mit rund 30 Präriehunden die Amerika-Anlage bewohnen.
Im Hellabrunner Zoo war erst vergangene Woche ein Nashorn-Junges vier Tage nach der Geburt gestorben. "Wir freuen uns, bei den Waldbisons zwei quickfidele Jungtiere zeigen zu können", sagte Knieriem.