München wächst, es wird eng in der Stadt, so weit, so bekannt. Und der Mensch muss nicht nur wohnen, er muss sich auch bewegen. Die Grafik zeigt, wie sich Erholungs-, Grün- und Wasserflächen 2016 über die Stadt verteilen. Sportplätze, Freibäder und Eislaufbahnen zählen mit hinein in die Kategorie; Turnhallen nicht.
"Künftig müssen Flächen mehrfach genutzt werden, wir müssen kreativ und findig sein", sagt Münchens Sportreferentin Beatrix Zurek. Sie denkt an alte Lagerhallen fürs Indoorskaten oder an neue Schulen und Horte mit Spielflächen oben auf den Dächern. Sportamtsleiter Günter Schwarz schwärmt gar von regelrechten "Sporttürmen": unten Mountainbiken, in der Mitte Ballett, Yoga, Qigong und Fitness, oben Bogenschießen. In Sporthallen sollen LED-Lichter die Linien für die Sportarten auf den Boden zeichnen.
Wenn alles enger und dichter wird, setze das bei den Menschen eine gewisse Toleranz voraus, sagt Zurek. Beim Sporteln im Freien gibt es immer auch Konflikte: wegen Lärmschutz oder zwischen Mountainbikern und Naturschützern, zum Beispiel. "Lösungen zu finden für gegensätzliche Interessen wird noch wichtiger." Und was wird der wintersportbegeisterte Münchner tun angesichts des Klimawandels? Schwarz: "Der fährt künftig virtuell gegen Neureuther den Hang hinab."
Die Rolle von Vereinen werde künftig noch bedeutender, auch wenn es um die Integration von Neubürgern geht. "Das Vereinswesen ist nicht tot, es wird immer lebendiger", davon ist Schwarz überzeugt. Auch angesichts der immer aktiveren Senioren. "Die brauchen Angebote." Wer fit bleiben will, muss früh anfangen. Und nicht jedes Kind wird von den Eltern unterstützt. Zu wenig Bewegung aber wirke sich negativ auf die Bildungsbiografie aus, sagt Zurek. Ihr schwebt ein München vor, das von "Sportgerechtigkeit" geprägt ist. Im Jahr 2050 soll wieder jeder Viertklässler schwimmen können.