Wahlkampf-Stilkunde:Stimmenfang mit Hundefutter und Pfannenwendern

Sie bestechen Vierbeiner und umarmen wildfremde Menschen: Kommunalpolitiker lassen sich allerhand einfallen, um beim Wähler anzukommen. Eine Auswahl der kuriosesten Methoden in Bildern.

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(Foto: Robert Haas)

Markige Sprüche auf Wahlplakaten und kleine Geschenke an den Wähler - so gehen die Münchner Politiker auf Stimmenfang. Eine kleine Wahlkampf-Stilkunde. Wahlplakate sind das, was der Wähler am häufigsten vom Wahlkampf zu sehen kriegt. Daher geben sich die Parteien besonders viel Mühe, damit auch die richtige Botschaft darauf steht. Möchte man meinen. Nicht so die SPD: mit Binsenweiseheiten wie "Ja! zu öffentlichem Nahverkehr" und "Damit München München bleibt" will sie die Wähler an die Urne locken.

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(Foto: N/A)

Damit schon eher: die Jusos verteilen zwar kein Freibier, aber immerhin rote Flaschenöffener, damit die Wähler sich zumindest ihr eigenes Bier aufmachen können. Mit dem roten SPD-Werkzeug, das bequem in jede Hosentasche passt, lassen sich die am Kiosk erworbenen Flaschenbiere beim nächtlichen Gelage auf dem Gärtnerplatz köpfen. Denn die Jusos wissen: München ist Bier. München ist Rausch. Und München ist Kater.

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(Foto: Robert Haas)

Ein ganz persönliches Wahlgeschenk gibts bei den Freien Wählern: Mit sogenannten "free hugs" will sich Ursula Sabathil ins Rathaus knuddeln. Frei nach dem Motto "Ran an den Wähler" wird für die Stimme am Sonntag jeder geherzt, der ihr über den Weg läuft. Es sei ihr bewusst, dass man sich unsterblich blamieren könne, wenn man einfach wildfremde Menschen in der Fußgängerzone umarmt, schrieb Sabathil. Aber es sei einfach ein unglaublich tolles Gefühl, nach einer Umarmung getröstet weiterzugehen.

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(Foto: N/A)

Stimme gegen Schwanzwedeln - mit einem besonders schmackhaften Lockmittel versucht es Evelyn Menges von der CSU. Wenn sie mit ihrem Königspudel Chiaramia in den Grünanlagen der Stadt unterwegs ist, versucht sie ganz nebenbei, andere Vierbeiner und vor allem deren Besitzer zu ködern. Mit 2900 Packungen Hundefutter will Menges, die auf Platz zwei der CSU-Liste kandidiert, den Einzug ins Rathaus wieder schaffen.

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(Foto: N/A)

Mit praktischen Wahlpräsenten versuchen es auch die Grünen: Der "Energiewender" aus Holz besticht durch Praxistauglichkeit. Das Küchenutensil eignet sich zum Brutzeln selbstgedüngter Gemüsepflanzerl ebenso wie für saftige Steaks aus südamerikanischer Massentierhaltung.

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(Foto: N/A)

Dass Werbegeschenke auch völlig daneben gehen können, zeigt der Schmid-Eiskratzer - ein robustes, handliches Teil aus Plastik, für die sich Schmids Werbeteam mal wieder einen richtig flotten Spruch ausgedacht hat: "Neue Sicht auf München." Die Wetterprognosen für die Tage bis zur Wahl sprechen nicht für Schmid und sein Wahlpräsent: Temperaturen von bis zu 15 Grad, die Optimisten versprechen sogar 21 Grad.

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Zeitgemäßer ist da schon dieses Utensil: Was auf den ersten Blick aussieht wie ein Scharfkopfblatt mit dem Konterfei von Spitzenkandidat Schmid, ist ein perfektes Wahlgeschenk für den modernen Großstädter von heute: ein Smartphone-Putzlappen. Auf der sauberen Seite: "Josef Schmid" samt seinem Wahlkampfslogan "Lasst uns neu denken". Die Rückseite ist gewollt klebrig und zur Haftung auf der Rückseite des Telefons bestimmt. Auf der klebrigen Seite ist auch noch eine Wahlanleitung in zwei Schritten gedruckt: Oberbürgermeisterwahl - "Ihr Kreuz für Josef Schmid", dann die Stadtratswahl - "Unbedingt Ihr Kreuz für die CSU". Dann kann ja nichts mehr schief gehen.

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(Foto: Robert Haas)

Die FDP verzichtet auf Wahlgeschenke. Dafür versucht sie mit Wahlplakaten in ADAC-Optik und mit Verkehrsthematik Aufmerksamkeit zu erregen - eine eher ungeschickte Taktik nach den aktuellen Enthüllungen über den Automobilclub.

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