Vorstellung des Wiesnkrugs:"Mit dir kannt i's mir scho vorstelln"

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Knapp einen Monat vor der Eröffnung des 181. Oktoberfestes hat die Stadt den offiziellen Wiesnkrug vorgestellt. Darauf geben sich ein Bursch und ein Madl ein Busserl; dass die Haut des Mannes in bläulichem Ton gehalten ist, sollte gewiss nicht als ironischer Kommentar verstanden werden.

Von Stephan Handel

Draußen auf der Theresienwiese wird noch fleißig gehämmert und gesägt, es waren ja gestern nur mehr 29 Tage bis zum Beginn des 181. Oktoberfestes. Drinnen aber, im Hackerzelt, haben sie wenigstens eine Box schon trinkfertig hergerichtet, die mit der gemalten Barbusigen an der Wand - es ist am Donnerstagmittag einer jener sich nun häufenden Termine, die die Vorfreude, die Erregung, die Spannung auf das Fest der Feste steigern sollen bis es, endlich, am 20. September eröffnet.

Der offizielle Wiesnkrug der Stadt wird vorgestellt, es gibt ihn seit 1978. Heuer ziert ihn ein Motiv der Design-Schülerin Christa Bichlmeier, das auch für das offizielle Wiesn-Plakat verwendet wird. Das Bild versammelt die allernotwendigsten Wiesn-Accessoires: Eine Maß, eine Brezn, ein Lebkuchen-Herzerl, darauf ein Riesenrad und ein Karussell. Darüber geben sich ein Bursche und ein Madl ein Busserl; dass die Haut des mutmaßlich jungen Mannes in einem bläulichen Ton gehalten ist, sollte gewiss nicht als ironischer Kommentar verstanden werden.

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70 000 solcher Krüge stehen zum Verkauf, zum Preis von 15 Euro; wer weitere 16 Euro drauflegt, bekommt ihn mit einem Zinndeckel. Ihn ziert der Steyrer Hans, jener legendäre Wiesnwirt, der 1879 als Erster mit einem Vierspänner auf die Festwiese fuhr, was damals noch als Ordnungswidrigkeit geahndet wurde, heute aber eine Tradition ist.

Bürgermeister Josef Schmid darf den Krug präsentieren, er protzt damit, dass er selbst stolzer Besitzer einer 150 Stück umfassenden Krugsammlung ist, wovon allerdings drei Viertel vom Vater ererbt wurden. Wirte-Sprecher Toni Roiderer blickt auf die Garderobe der Gäste und stellt dann fest, dass sie es sich beim Lodenfrey wohl zur Maxime gemacht haben, nur an gut aussehende Männer zu verkaufen.

Zum neuen Wiesnwirt Siegfried Able, zum ersten Mal offiziell im Kreis seiner Kollegen, sagt Roiderer zwar: "Herzlich willkommen, lieber Sigi", fügt ansonsten aber seine gut abgehangene Einschätzung der Situation an: "Wenn man sich gerade erst kennengelernt hat, dann heiratet man ja auch nicht gleich."

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Andreas Giebel darf die kabarettistische Lobrede auf Krug und Wiesn halten, er tut das mit einer Anleitung zum bayerischen Flirten: "Mit dir kannt i's mir scho vorstelln", sagt er. Und sie sagt (hoffentlich): "I scho aa." Heute sind's noch 28 Tage bis zur Wiesn.

© SZ vom 22.08.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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