Draußen auf der Theresienwiese wird noch fleißig gehämmert und gesägt, es waren ja gestern nur mehr 29 Tage bis zum Beginn des 181. Oktoberfestes. Drinnen aber, im Hackerzelt, haben sie wenigstens eine Box schon trinkfertig hergerichtet, die mit der gemalten Barbusigen an der Wand - es ist am Donnerstagmittag einer jener sich nun häufenden Termine, die die Vorfreude, die Erregung, die Spannung auf das Fest der Feste steigern sollen bis es, endlich, am 20. September eröffnet.
Der offizielle Wiesnkrug der Stadt wird vorgestellt, es gibt ihn seit 1978. Heuer ziert ihn ein Motiv der Design-Schülerin Christa Bichlmeier, das auch für das offizielle Wiesn-Plakat verwendet wird. Das Bild versammelt die allernotwendigsten Wiesn-Accessoires: Eine Maß, eine Brezn, ein Lebkuchen-Herzerl, darauf ein Riesenrad und ein Karussell. Darüber geben sich ein Bursche und ein Madl ein Busserl; dass die Haut des mutmaßlich jungen Mannes in einem bläulichen Ton gehalten ist, sollte gewiss nicht als ironischer Kommentar verstanden werden.
Oktoberfestplakat 2014:Pop-Art für die Wiesn
Dürfen Menschen lila sein? Wiesn-Chef Dieter Reiter hat das neue Oktoberfestplakat präsentiert, es zeigt so ungefähr alles, was die Welt mit der Wiesn verbindet - in grellen Farben.
70 000 solcher Krüge stehen zum Verkauf, zum Preis von 15 Euro; wer weitere 16 Euro drauflegt, bekommt ihn mit einem Zinndeckel. Ihn ziert der Steyrer Hans, jener legendäre Wiesnwirt, der 1879 als Erster mit einem Vierspänner auf die Festwiese fuhr, was damals noch als Ordnungswidrigkeit geahndet wurde, heute aber eine Tradition ist.
Bürgermeister Josef Schmid darf den Krug präsentieren, er protzt damit, dass er selbst stolzer Besitzer einer 150 Stück umfassenden Krugsammlung ist, wovon allerdings drei Viertel vom Vater ererbt wurden. Wirte-Sprecher Toni Roiderer blickt auf die Garderobe der Gäste und stellt dann fest, dass sie es sich beim Lodenfrey wohl zur Maxime gemacht haben, nur an gut aussehende Männer zu verkaufen.
Zum neuen Wiesnwirt Siegfried Able, zum ersten Mal offiziell im Kreis seiner Kollegen, sagt Roiderer zwar: "Herzlich willkommen, lieber Sigi", fügt ansonsten aber seine gut abgehangene Einschätzung der Situation an: "Wenn man sich gerade erst kennengelernt hat, dann heiratet man ja auch nicht gleich."
Marstall-Zelt auf dem Oktoberfest:Neuer Wiesnwirt setzt auf Pink und Orange
Drei herzförmige Fenster an der Front, ein Pferdegespann auf dem Dach: Die Wirtefamilie Able hat der Öffentlichkeit ihr neues Oktoberfest-Zelt vorgestellt. Der Marstall soll familienfreundlich sein - und überrascht mit seinem Farbkonzept.
Andreas Giebel darf die kabarettistische Lobrede auf Krug und Wiesn halten, er tut das mit einer Anleitung zum bayerischen Flirten: "Mit dir kannt i's mir scho vorstelln", sagt er. Und sie sagt (hoffentlich): "I scho aa." Heute sind's noch 28 Tage bis zur Wiesn.