Vor dem Risikospiel:Strenge Kontrollen von Bayern-Fans

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Anhänger werden vor Fahrt nach Stuttgart an Bahnsteigen überprüft

Von Thomas Schmidt, München

Im Münchner Hauptbahnhof gelten am Samstag von fünf bis 11.45 Uhr besondere Regeln. Der Grund: Wenn gewaltbereite Anhänger des FC Bayern auf Ultras und Hooligans des VfB Stuttgart treffen, kann es schon mal unangenehm werden. Wie Wolfgang Hauner von der Bundespolizei berichtet, kam es in der Vergangenheit immer wieder zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Fan-Lagern, meist im Zusammenhang mit reichlich Alkohol. An diesem Samstag um 15.30 Uhr treffen die Vereine in Stuttgart aufeinander. Um neuerliche Ausschreitungen möglichst schon im Voraus zu verhindern, hat die Polizei eine sogenannte Allgemeinverfügung erlassen: Noch bevor die FC-Bayern-Fans in die Züge nach Stuttgart steigen, werden sie gründlich kontrolliert. Eine Allgemeinverfügung ist ein juristisches Instrument, das Durchsuchungen erleichtert und das Verhängen von Zwangsgeldern ermöglicht.

Von 5 bis 11.45 Uhr also ist an allen Bahnsteigen in Richtung Stuttgart das Mitführen von Glasflaschen und Getränkedosen untersagt, unabhängig davon, ob der Inhalt alkoholisch ist. Dasselbe gilt für alle Züge der entsprechenden Verbindungen und auf allen Zustiegbahnhöfen und Haltepunkten entlang der Strecke. Pyrotechnik, Schutzbewaffnung und Vermummung ist sowieso verboten. Wer mit solchen Gegenständen, Flaschen oder Dosen erwischt wird, dem droht ein Zwangsgeld in Höhe von 200 Euro. Theoretisch gilt diese Allgemeinverfügung für alle Reisende gleichermaßen, praktisch aber wird die Polizei in erster Linie Fußballfans kontrollieren. "Es ist das erste Mal, dass wir das im Münchner Bahnbereich machen", erklärt Polizeisprecher Hauner. In anderen Städten, zum Beispiel in Nürnberg, habe man bereits Erfahrung mit solchen Maßnahmen. Bei der Rückreise der Fans gelten die Einschränkungen dann für die Bahnhöfe Ulm, Aalen und Stuttgart.

© SZ vom 15.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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