Volleyball:Hoffnungsvoll

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Die Trikots des TSV Herrsching passen schon mal gut nach München. (Foto: imago)

Der "Geilste Club der Welt" würde gern in München spielen

Von Patrizia Steipe

Wenn München eine bundesligataugliche Halle bauen würde, dann wären die Herrschinger Volleyballer des selbsternannten "Geilsten Clubs der Welt" (GCDW) die ersten, die sich um Belegzeiten bemühen würden. Und nicht nur das: "Wir könnten auch bei der Realisierung mit Rat und Tat unterstützen", versichert Marketingmanager André Bugl. Seitdem die Volleyball-Herren des TSV Herrsching vor vier Jahren in die Bundesliga aufgestiegen sind, bemüht sich der Verein um eine Halle, die den Vorgaben entspricht, also mindestens neun Meter hoch ist und rund 2 000 Zuschauer fasst.

Ein fertiges Konzept für eine Mehrzweckhalle inklusive Entwurfsplanung mit mehreren Varianten liege bereits in der Schublade, erklärt Bugl. Man habe auch einen Betriebsplan erstellt, um das Ganze finanzierbar zu machen. Neben Sportereignissen hatten sich die Herrschinger für ihre Eventarena auch Kongresse, Messen und Großveranstaltungen vorgestellt. Diese Pläne könnten jederzeit für ein Projekt in München reaktiviert werden. "Wir würden unsere Erfahrungen gerne einbringen", versichert Bugl.

Am liebsten hätten die Volleyballer die Halle natürlich in ihrem Heimatort Herrsching realisiert, ein geeignetes Grundstück hatten sie auch schon im Auge, doch aus verschiedenen Gründen wollte sich keine Mehrheit im Gemeinderat für das Projekt erwärmen. Derzeit werden zwei neue Schulturnhallen in der Ammersee-Gemeinde geplant, diese werden aber kein Bundesliganiveau erreichen. Die Kommunalaufsicht war dagegen: Es sei Kommunen nicht erlaubt, mit Steuergeld private Vorhaben zu unterstützen.

"München wäre definitiv eine Option für uns", sagt Bugl - alles sei besser, als die derzeitige Situation. Die Bundesligisten haben eine Sondergenehmigung, bis 2020 dürfen sie ihre Ligaspiele in der nur 1000 Zuschauer fassenden Nikolaushalle in Herrsching veranstalten - allerdings nur bis zum Viertelfinale. Ab dem Pokalhalbfinale und für Meisterschaften müssen sie in eine doppelt so große, bundesligataugliche Halle ausweichen.

Vor eineinhalb Jahren sind die Herrschinger dafür nach Innsbruck gefahren und dieses Jahr nach Vilsbiburg. Besonders bitter war es für die TSV-Volleyballer, als ihnen für ein Pokalhalbfinale das Heimrecht zugelost worden war. "Das mussten wir wegen der fehlenden Halle an den Gegner abgeben." Auswärts, in Berlin, kassierten sie dann die Niederlage, erinnert sich Bugl. Bis heute ärgert er sich, dass der Verein den wertvollen Heimvorteil wegen der fehlenden Halle nicht nutzen konnte. So ganz haben die Herrschinger die Hoffnung auf eine wohnortnahe Lösung zwar noch nicht aufgegeben. Vielleicht gewinnen sie aber auch eines Tages ein Pokalspiel in München - ein Heimspiel natürlich.

© SZ vom 25.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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