Viertel-Stunde:Pläne für Kenner

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Ihn freut der Seniorenplan: Rudolf Kustermann. (Foto: Stephan Rumpf)

Die Senioren in Giesing und Harlaching profitieren von einer neuen Stadtkarte - die wurde eigens für ihre Altersgruppe konzipiert

Von Björn Struß

Man kann ihn ohne Übertreibung als ein Münchner Urgestein bezeichnen. Vor nunmehr 81 Jahren an der Isar geboren, ist Rudolf Kustermann der Stadt sein gesamtes Leben treu geblieben. Vor allem in Obergiesing kennt er sich gut aus. Und doch freut er sich über eine neue Karte, die seine Nachbarschaft in Giesing und Harlaching abbildet. Denn diese will nicht etwa Touristen davor bewahren, sich zu verlaufen, sondern richtet sich gezielt an dort lebende Senioren.

"Die steck' ich mir für meine Spaziergänge ein", sagt Kustermann. Straßennamen und wichtige Orte sind auf dem neuen Seniorenplan in besonders großen und gut leserlichen Buchstaben gedruckt - was für Kustermann sehr wichtig ist: "Andere Karten kann ich oft auch mit einer Brille nicht gut lesen." Zweite Besonderheit sind die auffälligen Symbole, die zum Beispiel auf Sitzgelegenheiten, Toiletten oder Apotheken aufmerksam machen. Auf der Rückseite des Plans finden sich zahlreiche wichtige Telefonnummern von Beratungsstellen, Wohneinrichtungen für Senioren oder auch Kirchen. Die großzügige Darstellungsform hat aber auch ihre Kehrseite. Komplett entfaltet, füllt der Seniorenplan problemlos einen mittelgroßen Tisch.

Der Seniorenstadtplan für Giesing-Harlaching ist bereits die zweite Version; die Erstauflage aus dem Jahr 2010 ist lange vergriffen. Der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching hat deshalb eine Überarbeitung in Auftrag gegeben. Die Lokalpolitiker stellten dafür 6000 Euro bereit. Damit konnte die Hälfte der Kosten gedeckt werden, die andere Hälfte haben Werbeeinnahmen finanziert. So kann die Karte letzten Endes kostenlos an die Senioren weitergegeben werden. In vier Workshops hatten letztere zuvor die Möglichkeit gehabt, ihre Wünsche und Verbesserungsvorschläge zu äußern. Dadurch war für die Umsetzung ein Vorlauf von einem Jahr notwendig.

Nun sind die 10 000 Exemplare fertig, warten auf ihren Einsatz und liegen in den Alten- und Service-Zentren an der Kolumbusstraße 33, an der Werinherstraße 71 und an der Rotbuchenstraße 32 sowie im Sozialbürgerhaus an der Werner-Schlierf-Straße 9 zum Abholen bereit.

© SZ vom 06.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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