Viertel-Stunde:Oase des kultivierten Lebens

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Sie liebt Neuhausen: Helga Schmitter. (Foto: Robert Haas)

Helga Schmitter fühlt sich in Neuhausen pudelwohl - was sie in Reimform immer wieder aufs Neue auszudrücken weiß

Von Melanie Just

Es gibt in München viele Lagen,/in denen sich gut leben lässt,/doch meinerseits stelle ich fest,/es hatte sicher seinen Sinn,/dass ich just hier gelandet bin." So umschreibt Helga Schmitter in einem ihrer Gedichte ihre große Leidenschaft für Neuhausen. Und seitdem sie denken kann, schlägt ihr Herz fürs Reimen: "Schon als Kind habe ich keine Gelegenheit ausgelassen, selbst geschriebene Gedichte vorzutragen." Mehr als 100 Alltagsgeschichten in Reimform sind so entstanden, die sie auf Wunsch von Freunden und Familie in Gedichtbänden zusammengefasst hat.

In der "Kleinen Hommage an Neuhausen" beschreibt sie ihr Viertel, in das sie vor knapp zehn Jahren aus Krefeld gezogen ist und wo sie sich sofort zu Hause fühlte. "Neuhausen und ich sind füreinander gemacht. Hier ist es ruhig, aber nie langweilig. Ich schätze die Vitalität des Viertels sowie den respektvollen Umgang der Menschen miteinander. Egal woher sie kommen, welche Hautfarbe sie haben, ob sie arm oder reich sind - hier wird jeder respektiert", sagt die gebürtige Rheinländerin. In ihrer Hommage schreibt sie also: " . . . zeigt sich die Vielfalt unsrer Welt in ihrem ganzen Reichtum hier,/man lebt das kulturelle Wir."

Eben diese Menschen, denen sie tagtäglich beim Einkaufen, im Park oder im Bus begegnet, inspirieren sie und sind Stoff für ihre Alltagslyrik. Im Laufe der Jahre hat sie viele Freundschaften geschlossen. Besonders schätzt sie die regelmäßigen Künstlertreffen bei "Wein Feldmann". Ungezwungen und familiär beschreibt sie die Atmosphäre dort: "Ein Ort zum Wohlfühlen eben."

Die vierfache Mutter hat in Krefeld und Wien Kunst studiert und mehr als 1700 Bildwerke geschaffen, von denen viele in ihrer Wohnung zu sehen sind: ein bemalter Schrank, ein mit Achat-Steinen gestalteter Spiegel und zahlreiche Gemälde, teilweise mit Naturmaterialien.

Die Hommage an ihr Viertel, das sie als "Oase des kultivierten Lebens" beschreibt, schließt sie mit den Worten: "Neuhausen, du bist halt ein Stück/für mich vom unverdienten Glück,/was ich mit vielen andern teile,/ich hoffe, noch für eine Weile!"

© SZ vom 25.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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