Viertel-Stunde:Gesund für Mensch und Tier

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Landwirt mit Zukunft: Florian Obersojer. (Foto: Robert Haas)

Die Obersojers führen ihren Hof in Feldmoching schon in der sechsten Generation. Irgendwann wird Florian Obersojer übernehmen. Deshalb macht er gerade seine Meisterprüfung und erkundet, ob die Sojabohne auf seinen Feldern wächst

Von Simon Schramm

Die Hofchronik der Familie Obersojer in Feldmoching beginnt im Jahr 1824, die Familie ist aber schon länger dort ansässig. Seit sechs Generationen führen die Obersojers den Betrieb, irgendwann wird Florian Obersojer, 24, den Hof übernehmen. Er ist der Sohn des gegenwärtigen Oberhauptes Martin Junior und befindet sich gerade auf der Zielgeraden zur Meisterprüfung. Für seine Abschlussarbeit hat sich der junge Landwirt in praktischen Versuchen mit einem Problem beschäftigt, das bei vielen Landwirten ein Thema ist.

Denn geht es um Futtermittel für Rind, Geflügel oder Schweine, sind die Landwirte meist von Importen abhängig; die Einfuhr von Eiweißfutter, zum Beispiel aus Südamerika, ist billiger als der eigene Anbau. Und: "Viele Nutztierbetriebe haben oft nicht den Platz", erklärt Florian Obersojer. Dementsprechend fehlt es auch an Erfahrung, ob zum Beispiel Sojabohnen auf bayerischen Felder wachsen. Um das zu ändern und den Anbau zu fördern, hat die bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft 2011 die "Eiweißinitiative" ins Leben gerufen, die Basiswissen vermittelt. Florian Obersojer hat sich von dem Projekt inspirieren lassen - aus Überzeugung: "Wir wollen genfreies Futtermittel verwenden und unsere Tiere mit von uns erzeugten Futter ernähren."

Um herauszufinden, ob sich Eiweißsorten wie Erbse oder Sojabohne zur Saat in Feldmoching eignen, hatte Obersojer auf dem Feld zwanzig Versuchsparzellen angelegt, mittlerweile sind alle abgeerntet. Im Sommer standen die Sorten dann saftig im Wuchs, mit Ausnahme der Lupine: Für diese Pflanzen war der ph-Wert des Bodens zu hoch. Bei den Sojabohnen hat es geklappt, allerdings müssen diese Pflanzen erhitzt werden, damit das Vieh das Eiweiß aufnehmen kann - das kostet. Darum ist Obersojer nicht sicher, ob Bohnen angebaut werden.

Vorerst also bleibt es dabei, dass die Familie Obersojer ihre Tiere mit selbst angebauten Ackerbohnen füttert. Aber der Schritt in die Zukunft ist gemacht.

© SZ vom 15.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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