VfR Garching:Septemberwehen

Lesezeit: 2 min

Der VfR Garching verliert die wichtige Partie beim FC Ingolstadt II, obwohl er in diesem Monat ausnahmslos punkten wollte. Trainer Daniel Weber gibt dem Unparteiischen eine Mitschuld an der bitteren 0:3-Niederlage.

Von Nico Horn, Garching

Der September ist für den VfR Garching ein wichtiger Monat. Trainer Daniel Weber bezeichnet den September gar als einen Monat, "in dem man punkten muss". Denn die Gegner in diesen vier Wochen sind allesamt Tabellennachbarn der Garchinger - also als ähnlich leistungsstark einzuschätzen. Doch gleich am ersten September, dem Samstag, ist Webers Mannschaft der Start in diese womöglich zukunftsweisende Phase der Saison gehörig misslungen. Die 0:3 (0:2)-Niederlage beim FC Ingolstadt II bedeutet zudem die dritte Pleite hintereinander.

"Für uns ist das sehr unglücklich gelaufen", fasste Weber das Spiel beim bisherigen Tabellenvorletzten zusammen. Das Unglück sah der VfR-Coach kausal auch bei Schiedsrichter Johannes Huber verortet.

Dieser zeigte schon nach einer Viertelstunde viel Nachsicht beim stark gelb-rot-gefährdeten Ingolstädter Markus Pöllner und sah vom möglichen Platzverweis ab. FCI-Trainer Tobias Strobl reagierte schnell und ersetzte den allzu forschen Pöllner durch Thomas Keller - eine Auswechslung, zu der es laut Weber nicht mehr hätte kommen dürfen. "Eine klarere Fehlentscheidung gibt es eigentlich nicht", schimpfte Weber, der die Auswechslung als indirektes Schuldeingeständnis sah. Unmittelbar vor dem 2:0 durch Fatih Kaya (28.) sei seinen Spielern zudem eine gute Chance wegen einer angeblichen Abseitsstellung vereitelt worden.

Weber wusste aber natürlich auch, dass sich seine Mannschaft das Leben selbst schwer gemacht hatte. Trotz eines vielversprechenden Starts in die Partie brachte Jonatan Kotzke die Ingolstädter schon nach fünf Minuten in Führung. Weil man nach einem Standard "geschlafen" habe, wie Weber verärgert feststellte. Gegentreffer Nummer zwei fiel dann in einer Phase, in der sich Garching eigentlich wieder in das Spiel zurückgekämpft hatte.

Die Garchinger bemühten sich zwar weiter, nach vorne zu spielen, gegen die massive Fünfer-Abwehrkette der Gastgeber gab es jedoch kein Durchkommen. Die besseren Chancen hatte folglich auch in der zweiten Halbzeit der FC Ingolstadt II. So konnte der im Sommer aus Erfurt gewechselte VfR-Torwart Maximilian Engl mal wieder zeigen, warum er schon vor der Saison als Top-Verpflichtung gegolten hatte. 20 Minuten vor dem Schlusspfiff war der 20-Jährige dann aber zum dritten Mal geschlagen. Einen Konter vollendete FCI-Kapitän Michael Senger mit einem Flachschuss aus 17 Metern zum 3:0.

"Wir haben es heute nicht geschafft, den Negativlauf umzukehren", stellte Weber hinterher fest. Sorgen bereitet die kleine Niederlagenserie dem Garchinger Trainer aber noch längst nicht. Auch, weil der VfR in der Hinrunde schon fast alle sogenannten Bonusspiele gegen die Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte hinter sich gebracht hat. Die noch kommenden vier Gegner im September befinden sich alle hinter dem Tabellenzwölften VfR - beziehungsweise knapp davor, wie im Falle Schalding-Heinings.

Diese vielversprechende Ausgangslage im wichtigen September will Garching zu möglichst vielen Punkten verarbeiten, am besten gleich kommenden Sonntag gegen den FC Pipinsried. "Uns erwartet ein Gegner, der sicher noch nicht perfekt eingespielt ist", sagt Weber mit Blick auf die vielen Pipinsrieder Zugänge. Bei der Ausgeglichenheit in der unteren Tabellenhälfte entscheide aber sowieso die Tagesform. Die daraus resultierende Konsequenz bringt Weber kurz und treffend auf den Punkt: "Wir können gegen alle Gegner gewinnen - aber eben auch verlieren."

© SZ vom 03.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: