VfR Garching:"Schwoam mas obe!"

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Der gebürtige Erdinger Philipp Bönig verliert mit seinen Garchingern in Aschaffenburg unglücklich 0:2. Dennoch ist der Coach mit der Leistung alles andere als unzufrieden. Tags darauf geht's zur Bewältigung des Ergebnisfrustes auf die Wiesn.

Von Stefan Galler, Garching

Geboren ist Philipp Bönig in Erding, mit dem Kicken angefangen hat er bei SE Freising. Ein Ur-Bayer also, weshalb dem langjährigen Bundesligaprofi auch urbayerische Ausdrücke ganz locker über die Lippen kommen: "Schwoam mas obe!" müsse das Motto sein beim kollektiven Wiesnbesuch des VfR Garching am Sonntag, sagte Bönig nach der unglücklichen 0:2 (0:1)-Niederlage tags zuvor bei der SpVgg Aschaffenburg. Allerdings, das betonte der 39 Jahre alte Garchinger Coach, sei die Frustbewältigung im Bierzelt nur wegen des negativen Ergebnisses notwendig. Die Spielweise seiner Mannschaft während der Fernreise nach Unterfranken sei sehr passabel gewesen: "Wir haben es über 90 Minuten ordentlich gemacht, hatten viel Ballbesitz und Kontrolle", so Bönig.

Und das sei eben der Unterschied zu den Wochen davor gewesen: "Da hatten wir immer schwache Phasen drin, etwa beim 4:3 in Heimstetten, als wir eine 4:0-Führung fast noch verspielt hätten oder auch zuletzt beim 2:2 gegen Schalding-Heining, als wir 70 Minuten in Überzahl waren." Und weil man sich genau diese Auszeiten in Aschaffenburg nicht nahm, sei das Spiel "ein Schritt in die Richtung, wo wir hinwollen".

Garching legte gut los, Mike Niebauers Kopfball nach einem Freistoß ging nur knapp vorbei (6.), einen Schuss von Valentin Micheli stoppte SpVgg-Torwart Kevin Birk (10.). Doch dann wurden die Gastgeber stärker und pflegten das, was sie unter dem früheren Unterhachinger Bundesligaprofi Jochen Seitz am besten können: Balleroberung und Umschaltspiel. Bei einem Sololauf von Clay Verkaj konnte VfR-Torwart Joey Brenner noch eingreifen (13.); vier Minuten später initiierte Pasqual Verkamp einen Konter, sein exaktes Zuspiel veredelte Silas Zehnder mit einem Flachschuss ins rechte Eck (17.). Philipp Bönig haderte: "Zweimal bekommen wir die Chance auf ein taktisches Foul und machen es nicht und dann rutscht Torwart Brenner auch noch aus. Ärgerlich." Allerdings hätte es vor der Pause auch noch dicker kommen können, hätte Brenner nicht gegen Daniel Cheron einen erstklassigen Reflex gezeigt (24.).

Nach dem Wechsel verpassten es die Gastgeber, alles klar zu machen. So setzte Björn Schnitzer einen Heber aus 30 Metern auf die Torlatte (73.), einen Verkaj-Schuss aus 16 Metern lenkte Brenner spektakulär an den Querbalken (77.). Garching suchte bis zum Schluss seine Chance, ein Freistoß von Ajlan Arifovic flog in der Nachspielzeit am Kreuzeck vorbei. Augenblicke später machte Michel Harrer nach Pass von Roberto Desch das 2:0 für Aschaffenburg.

"Dass wir kein besseres Resultat erzielt haben, ist enttäuschend, auch wegen der Tabellensituation", sagte Bönig. Garching ist wieder auf einen Relegationsplatz abgesackt. Dass es rauf und runter gehe, sei nicht überraschend: "Wir haben 16 neue Spieler und einen neuen Trainer, da kann man nicht von einem kleinen Umbruch sprechen." Bönigs Männer gastieren nächsten Samstag in Rosenheim. Bis dahin sollten sie sich vom Frustbesuch auf dem Oktoberfest erholt haben.

© SZ vom 23.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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