VfR Garching:Köpfe in die Höh'

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"Wenn wir uns selber die Dinger reinhauen, steigen wir ab“: Garchings Torhüter Joey Brenner patzte vor dem 0:1 folgenschwer. (Foto: Markus Fischer/imago)

Das Liga-Schlusslicht kassiert trotz ordentlicher Leistung gegen Eichstätt die nächste Niederlage.

Das alles fühle sich jetzt ziemlich "besch..." an, sagt Matthias Strohmaier. Der 25-Jährige ist Spieler und Co-Trainer beim VfR Garching, und deshalb kollidieren nach der Niederlage gegen den VfB Eichstätt mehrere Gedanken in seinem Kopf: Es ist deprimierend, ja. Aber gleichzeitig auch: Wie baue ich die Spieler jetzt wieder auf? Eine Lösung scheint es zu geben: Immerhin hat sein Team ja gut gespielt. Dem Gegner auf Augenhöhe zu begegnen, das kann man auch als Indiz dafür sehen, dass "die Köpfe oben sind", wie Trainer Ludwig Trifellner es formuliert.

Natürlich hat das unglückliche 0:2 (0:0) gegen den VfB die Situation am Tabellenende der Fußball-Regionalliga Bayern nicht leichter gemacht. Doch sie hatten das berüchtigte Umschaltspiel des Gegners meist unterbunden, selbst gute Chancen erspielt und Pech gehabt. Bei den Chancen der Eichstätter eben auch. Wieder einmal war es ein individueller Fehler, da waren sich Chef- und Co-Trainer einig, der zur Niederlage führte: Torwart Joey Brenner konnte eine Freistoßflanke nicht festhalten, und als er dem Ball hinterher sprang, fiel er dem Eichstätter Jakob Zitzelsberger in die Beine. "Das müssen wir auch ganz klar ansprechen", sagte Strohmaier, "wenn wir uns selber die Dinger reinhauen, dann steigen wir ab." Den fälligen Strafstoß verwandelte Fabian Eberle, der in der Nachspielzeit auch das 0:2 erzielte. Letzteres war den Garchingern aber zu diesem Zeitpunkt schon recht egal, wegen der eigenen schlechten Chancenverwertung. Manchmal vertändelten sie die Bälle, wie etwa der eingewechselte Maximilian Berwein (85.), oft hatten sie schlicht Pech: Ein Kopfball von Mike Niebauer und ein Schuss von Berwein wurden von Feldspielern auf der Linie abgewehrt (67., 88.). Dreimal parierte VfB-Keeper Felix Junghan im Eins-gegen-eins (25., 36., 55.).

Während das Trainerteam jede Woche damit beschäftigt ist, die Köpfe der Spieler wieder anzuheben, hat Interimscoach Trifellner zusätzliche Aufgaben zu bewältigen. Ganz oben auf der Liste: einen neuen Chefcoach und einen neuen Mittelstürmer finden. Der Vertrag mit Angreifer Kevin Feucht ist seit Kurzem aufgelöst. Zur Begründung heißt es, Feucht sei beruflich viel unterwegs. Angesichts des engen Budgets hat Trifellner zwei Möglichkeiten: neue Geldquellen aufzutun - oder weitere Vertragsauflösungen zu forcieren. Ob es dazu schon Gespräche gebe, zumal ja beide Seiten zustimmen müssen? "Natürlich", sagt Trifellner. Den neuen Trainer will er idealerweise kurz nach dem Nachholspiel am 7. Dezember gegen den FC Memmingen präsentieren - spielen wolle man diese Partie vor der Winterpause auf jeden Fall noch. Die Aufgaben seines Nachfolgers sind klar: Ein Kenner der Liga soll er sein, taktisch versiert, ein Motivator, und vor allem sozial kompetent. Damit die Köpfe dauerhaft oben bleiben.

© SZ vom 25.11.2019 / cal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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