VfR Garching:Kampf dem starken Gemüse

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Immer lächeln: Hier geht Garchings Nikolaos Salassidis (li.) auf Tuchfühlung zu seinem Fürther Gegner. (Foto: Claus Schunk)

Der Gastgeber zeigt beim 2:0-Sieg gegen die Reserve des Zweitligisten Greuther Fürth, wie mit Einsatz und Kampfgeist der Klassenerhalt noch zu schaffen ist.

Von Anna-Lena Siebert, Garching

Vor dem ersten Spiel nach der Winterpause stellen sich immer viele spannende Fragen: Ist die Mannschaft nach der langen spielfreien Zeit körperlich und mental fit? Gelingt die Umstellung vom Kunstrasen in den Testspielen auf den normalen Rasen reibungslos? Und können die Neuen sofort ihre Leistung abrufen? Für Daniel Weber sind die Antworten auf all diese Fragen nun eindeutig: Ja, ja und noch mal ja. Dem Trainer des Fußball-Regionalligisten VfR Garching stand die Erleichterung nach dem 2:0-Sieg seiner Mannschaft gegen die Reserve von Greuther Fürth ins Gesicht geschrieben: "Das war super wichtig, gerade in diesem Sechs-Punkte-Spiel gegen einen direkten Konkurrenten. Wir waren sehr konzentriert und konsequent." Mit dem Erfolg gegen die ebenfalls abstiegsbedrohten Fürther auf Platz 14 steht das Team von Weber nun auf Platz 15, mit jetzt noch einem Punkt, aber auch einem Spiel weniger. Der erste Schritt zu ihrem Ziel, am Ende der Saison den Klassenerhalt noch zu schaffen, ist somit gemacht.

Das Nachholspiel des 22. Spieltages im heimischen Stadion war lange Zeit spannend: Erst in der 87. Minute wandelte sich die Anspannung der Garchinger in Jubelschreie und pure Freude. 170 Zuschauer, die Spieler und ihr Trainer jubelten entfesselt, die Erleichterung war spürbar. Nach einer Flanke von Mike Niebauer traf der zuvor eingewechselte Emre Tunc per Kopf zum 2:0-Endstand und sicherte seiner Mannschaft damit den verdienten Heimsieg nach zuletzt zehn sieglosen Partien.

Die Garchinger waren insgesamt das spielbestimmende Team: Sie kamen zwar nicht allzu häufig zu brandgefährlichen Torchancen, ließen selbst aber auch kaum Möglichkeiten des Gegners zu. Webers Team zeigte vor allem kämpferisch eine starke Leistung: "Es war wichtig, sich in alles reinzuschmeißen, um dagegenhalten zu können. Das junge Gemüse auf der anderen Seite ist technisch sehr stark, das sind eben Profis."

Nach einem Foul an Tom Zimmerschied hatte Kapitän Dennis Niebauer die Garchinger nach 21 Minuten durch einen Elfmeter in Führung gebracht. Fürths Torwart Leon Schaffran ahnte zwar die Ecke, war aber machtlos. Besonders bitter für die Fürther: Kurz nach dem Gegentreffer humpelte Daniel Adlung vom Feld, er musste verletzungsbedingt früh ausgewechselt werden. Danach entwickelte sich eine umkämpfte Partie, der VfR setzte die Defensive der Fürther früh unter Druck und spielte sich mit einigen schnellen Kombinationen gute Torchancen heraus. Dem Gästeteam um Trainer Petr Ruman fehlte offensiv die Durchschlagskraft.

Eine starke Leistung auf Seiten der Garchinger zeigte laut Weber auch der Winter-Zugang von 1860 München, Simon Seferings, der in seinem ersten Spiel sofort in der Startelf stand. "Er hat super mannschaftsdienlich gespielt. Er ist ein sehr cleverer Spieler, hat viele gute Pässe gespielt und hilft uns sehr weiter", lobte sein Trainer das Debüt. Seferings wird genau wie seine Teamkollegen in den kommenden Wochen eine noch stärkere Leistung abrufen müssen: Als Nächstes erwarten die Garchinger in Wacker Burghausen, Eichstätt und der zweiten Mannschaft des FC Bayern ausschließlich Gegner aus dem oberen Tabellendrittel.

Das sind definitiv schwierige Aufgaben, dennoch sieht Weber seine Mannschaft durch den jüngsten Heimsieg gestärkt: "Wenn man als Erster spielt und auch noch gewinnt, kann man mit breiter Brust in die nächsten Spiele gehen. Die anderen Teams wissen noch nicht, wo sie nach der Winterpause stehen und wie die Umstellungen klappen. Das könnte ein kleiner Vorteil für uns sein." Das Auftaktspiel im Frühjahr zu gewinnen, sei auch für die Mentalität enorm wichtig, nach einer anstrengenden Vorbereitung zu verlieren, wäre hingegen ein Dämpfer für die Psyche. Doch mit dem Heimsieg gegen Fürth kann Webers Team mit dem Wissen in die restliche Saison gehen, dass die großen Fragen, die sich in der Winterpause gestellt haben, abgehakt sind.

© SZ vom 25.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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