VfR Garching:Die übliche Herbstdepression

Lesezeit: 2 min

Stabilere Defensive ergibt schwächere Offensive? Garchings Kapitän Dennis Niebauer sucht nach Erklärungen. (Foto: Claus Schunk)

0:1 gegen Memmingen: Für die Elf von Trainer Daniel Weber läuft es zurzeit ziemlich miserabel. Nun soll ähnlich wie im Vorjahr zumindest noch ein starker Endspurt in die Winterpause her.

Von Stefan Galler, Garching

Der Kapitän hatte sich während der Woche an einer Analyse der frustrierenden Situation versucht. Man habe sich in der neuen Saison defensiv stabilisieren wollen, sagte Dennis Niebauer, Leitwolf des Fußball-Regionalligisten VfR Garching, dem Internetportal fupa. Das habe auch gut geklappt, gehe aber auf Kosten der Offensive. Dort fehlt zudem in Manuel Eisgruber, der im Sommer als Spielertrainer zum Kreisligisten SC Maisach wechselte, ein verlässlicher Torjäger und Vorbereiter, der in der vergangenen Saison 13 Scorerpunkte gesammelt hatte.

Trainer Daniel Weber wollte sich nach der 0:1 (0:1)-Niederlage am Samstag beim FC Memmingen zur Theorie seines "Capos" Niebauer nicht äußern. Er zog nach dem neunten sieglosen Spiel und der dritten Niederlage in Serie vielmehr den Vergleich zur Punkteausbeute im Vorjahr: "Auch damals hatten wir im Herbst eine ganz schlechte Phase, nur waren da halt nicht 18, sondern 23 Punkte auf dem Konto", sagte Weber. Damals habe man den "Turnaround" geschafft, sich "mit zwei Siegen in die Winterpause gerettet". Das könne auch diesmal noch gelingen: "Drei Spiele haben wir noch, um mit einem guten Gefühl zu überwintern", sagte der VfR-Coach.

Memmingen wollte die Verunsicherung der Garchinger gleich mal nutzen: "Sie haben versucht, uns am Anfang zu überfahren, und das wäre ihnen fast gelungen", resümierte Weber. In den ersten Minuten setzte ein regelrechter Sturmlauf der Allgäuer ein, immer wieder segelten gefährliche Bälle in den Strafraum der Gäste. Mit der ersten Entlastung wäre dem VfR fast das 0:1 gelungen, doch Daniel Suck setzte einen Heber über den Torwart einen Tick zu hoch an (12.). "Ich dachte, wir haben die Drangperiode überstanden, dann kassieren wir nach einer Ecke doch noch das Tor", so Weber. Die Kugel fiel Fatjon Celani eher zufällig vor die Füße, der sein siebtes Saisontor erzielte (16.). Anschließend war es dann "ein Duell auf Augenhöhe", wie es der VfR-Coach ausdrückte. Sein Team war nun im Rhythmus, doch ein Treffer wollte nicht gelingen, einen Versuch von Florian Pflügler kratzte ein Memminger von der Linie, Dennis Niebauer zielte knapp am Kasten vorbei. Auf der Gegenseite verhinderte Torwart Maximilian Engl mit einem Glanzreflex gegen Celani das 0:2 (26.).

Nach der Pause versuchten die Gäste, den Druck zu verstärken, während der FCM sich mehr und mehr aufs Kontern verlegte. Bei der einzigen Memminger Chance in Durchgang zwei fand Dennis Hoffmann jedoch in Engl seinen Meister (75.). Und den Garchingern blieb das Pech treu, Mike Niebauer brachte aus elf Metern nur einen "Hoppelschuss" (Weber) aufs Tor, dann zeigte Memmingens Keeper Martin Gruber gegen einen Kopfball von Mario Staudigl eine überragende Parade (84.).

Der Ausgleich fiel nicht mehr. "Es läuft weiterhin miserabel", sagte Weber. "Das Quäntchen Glück fehlt, aber es schafft auch kein Gegner, uns auszuschießen. Wir bleiben immer bis zum Schluss im Rennen." Das anstehende Derby gegen Heimstetten sei nun "ein Schlüsselspiel - und wir werden alles dafür tun, um es erfolgreich zu gestalten".

© SZ vom 12.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: