Verkehr:Angehalten

Heather Twaddle erforscht, wie sich Münchner Radler verhalten

Heather Twaddle vom Lehrstuhl für Verkehrstechnik an der TU München ist eine Expertin, wenn es um Münchner Fahrradfahrer geht. Schon vor zwei Jahren hat die gebürtige Kanadierin im Zuge ihrer Dissertation an vier Kreuzungen der Stadt untersucht, wie sich Radler in bestimmten Situationen verhalten. Eines der Ergebnisse: 80,8 Prozent von ihnen halten an einer roten Ampel an, 7,2 Prozent ignorieren das Signal dagegen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet, zwölf Prozent nutzen die Fußgängerampel zum Wechsel der Straßenseite. In diesem Juni befassen sich Twaddle und drei Verkehrstechnikstudenten gemeinsam mit dem Kreisverwaltungsreferat (KVR) nun an drei Tagen mit der sogenannten "grünen Welle", die Mitte Mai an der Schellingstraße installiert wurde. Die Messungen sollen ergeben, ob diese Ampelschaltung eine Verbesserung für den Fahrradverkehr darstellt, und wie sich die Neuerung auf die anderen Verkehrsteilnehmer, also etwa Autos oder Busse, auswirkt. Was dagegen München als Fahrradstadt auszeichnet, das lässt sich nicht so leicht beantworten. Das sei sehr von der jeweiligen Verkehrssituation abhängig, sagt Twaddle. Da nun aber auch Erhebungen in Freiburg und Berlin geplant sind, wird die Verkehrsexpertin schon bald Vergleiche ziehen können.

© SZ vom 07.06.2017 /  frg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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